Erster Abschnitt genehmigt Bau der Nordmainischen S-Bahn in Frankfurt kann beginnen
Bis 2031 soll eine neue S-Bahn-Linie Hanau und Maintal direkt mit dem Frankfurter Zentrum verbinden. Nun liegt die Baugenehmigung für das Projekt vor, das im ersten Schritt einen aufwendigen Tunnel und zwei neue Stationen vorsieht.
Eines der größten Ausbauprojekte im öffentlichen Nahverkehr im Rhein-Main-Gebiet, die Nordmainische S-Bahn von Hanau über Maintal nach Frankfurt, hat eine weitere Hürde genommen.
Das Eisenbahnbundesamt erteilte nun die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt des Ausbauprojektes östlich der Frankfurter Innenstadt. Der sogenannte Planfeststellungsbeschluss sei "sofort vollziehbar", teilte das Bundesamt mit. Weitere Details nannte die Deutsche Bahn zunächst nicht. Auf hr-Anfrage teilte die Bahn am Freitag, dass der Startschuss der Hauptarbeiten noch in diesem Jahr fallen solle.
Zwei neue S-Bahn-Stationen im ersten Abschnitt
Nur sieben Jahre später - ab 2031 - soll die S-Bahn-Trasse dann nördlich des Mains von Hanau über Maintal (Main-Kinzig) nach Frankfurt führen. Dazu soll die bestehende, etwa 20 Kilometer lange Bahntrasse von zwei auf vier Gleise ausgebaut werden.
In dem jetzt genehmigten ersten Abschnitt ist der Anschluss an den zentralen Frankfurter S-Bahn-Tunnel an der Konstablerwache samt neuer Tunnelstation am Ostbahnhof geplant. Unter dem Ostend ist dafür ein 1,4 Kilometer langer, bautechnisch komplexer Durchbruch nötig. Eine weitere neue Haltestelle ist in Frankfurt-Fechenheim vorgesehen. Die bisherige Station Mainkur soll wegfallen.
S-Bahn-Projekt über eine halbe Milliarde Euro teurer
Rund 1,96 Milliarden Euro soll die Nordmainische S-Bahn laut einer nach oben korrigierten Angabe kosten. Die veranschlagten Kosten seien damit um 50 Prozent gestiegen, wie erst im Januar dieses Jahres bekannt wurde.
Grund dafür seien gestiegene Baukosten, unerwartete Kostentreiber sowie die eingepreisten Kosten für Vorarbeiten wie neu zu bauende Bahnbrücken für die Strecke. Laut einer Bahn-Sprecherin komme die stark gestiegene Inflation der vergangenen drei Jahre noch hinzu. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Projekt letztlich die Zwei-Milliarden-Euro-Schwelle noch überschreiten wird.
Regionaltangente West gerät ins Stocken
Bei der Regionaltangente West, ein weiteres großes Nahverkehrsprojekt rund um Frankfurt, laufen die Bauarbeiten indes. Doch weil Kosten auch hier rapide steigen und dringend notwendige Bauarbeiten am Bahnhof-Höchst zwischenzeitlich gestoppt werden mussten, könnte die Terminplanung eng werden.
Redaktion: Sophia Averesch
Sendung: hr-iNFO, 19.04.2023, 9 Uhr