Mit Unterstützung aus dem Ausland Amazon-Mitarbeiter in Bad Hersfeld streiken am Black Friday
Während der Schnäppchentag Black Friday viele Menschen zum Kaufrausch verführt, streiken am Freitag in 30 Ländern Amazon-Mitarbeiter. Am Verteilzentrum in Bad Hersfeld soll die größte Aktion stattfinden.
In 30 Ländern protestieren am Freitag Mitarbeiter von Amazon gegen die Arbeitsbedingungen beim Online-Händler: Gewerkschaften haben dazu aufgerufen, am Rabatt-Tag Black Friday auf die aus ihrer Sicht schlechte Bezahlung und die Missstände beim Amazon-Konzern aufmerksam zu machen. Es solle 60 Aktionen in 30 Ländern geben.
1.200 Amazon-Mitarbeiter protestieren in Hessen
Die zentrale internationale Aktion werde es am Standort in Bad Hersfeld geben, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Dort sollen etwa 1.200 Streikende aus mehreren Amazon-Standorten in zwei Protestzügen in einer Veranstaltungshalle zusammenkommen. Es werden auch Protestierende aus den USA, Schweden, Großbritannien und aus den Niederlanden vor Ort sein.
Schnäppchenjäger hoffen am Black Friday auf besonders starke Rabatte, der Tag soll den Handel in Schwung bringen für das Weihnachtsgeschäft und ist traditionell der Freitag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving. Was ursprünglich in den USA begann, ist mittlerweile in vielen Ländern zum Tag der Sonderangebote und des Kaufrausches geworden.
Verdi will bessere Löhne
Die Gewerkschaften nutzen den Tag nun, um auf die Arbeitsbedingungen der Amazon-Mitarbeiter aufmerksam zu machen: "Wir wollen rechtsverbindliche Tarifverträge, die es nicht gibt", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied, Silke Zimmer. Zudem gehe es um gute und gesunde Arbeit.
Den verkaufsstärksten Tag im Jahr wolle man nutzen, um auf die Missstände und die Tariflosigkeit bei dem Weltkonzern aufmerksam zu machen. Verdi fordert seit mehr als zehn Jahren erfolglos von dem US-Unternehmen, die geltenden Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel anzuerkennen sowie den Abschluss eines Tarifvertrages.
Amazon: Keine Auswirkungen auf Bestellungen
Amazon wehrte sich gegen die Vorwürfe. Die Mitarbeiter profitierten von "fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen", betonte das Unternehmen. Der Einstiegslohn liege bei "15 Euro brutto die Stunde aufwärts". Zudem würden die Interessen der Beschäftigten in zahlreichen der bundesweit 23 großen Logistikzentren von Betriebsräten vertreten.
Der angekündigte Protest zum Black Friday hat laut Amazon keine Auswirkungen auf die Kundenbestellungen.