260 Mitarbeiter betroffen Chemiekonzern Evonik streicht Stellen in Hanau
Der Chemiekonzern Evonik ist im Umbau und schließt Geschäftsbereiche. Betroffen ist auch die Health-Care-Sparte am Standort Hanau.
Der Spezialchemiekonzern Evonik stellt Ende 2025 die Produktion von Ketosäuren für Pharma-Anwendungen in Hanau ein. Betroffen sind rund 260 von 3.500 Beschäftigten am Standort, wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Essen am Freitag mitteilte. Es würden sozialverträgliche Lösungen angestrebt.
Grund ist der Mitteilung zufolge der Wandel der chemischen Industrie. Evonik will demnach einige Bereiche auf Wachstum trimmen und trennt sich dazu von Geschäftssparten oder konzentriert sich auf die jeweiligen Kerngeschäfte. Betroffen seien insgesamt Geschäfte mit einem Umsatz von rund 350 Millionen Euro und Hunderten von Mitarbeitern.
Betriebsrat: Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen gilt
In einem ersten Statement schreibt Matthias Krebs, der Betriebsratsvorsitzende Evonik Gemeinschaftsbetrieb Hanau, dass bei Evonik der vereinbarte Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland bis einschließlich 2032 gelte. Unter anderem sollten bereits in vorherigen Projekten vereinbarte Sozialplaninstrumente wie eine interne Jobvermittlung eingesetzt werden.
"Wir werden nun zeitnah mit dem Arbeitgeber in Verhandlungen einsteigen mit dem klaren Ziel, sozialverträgliche Lösungen für die von der Schließung betroffenen Mitarbeiter zu finden", schreibt er weiter. "Neben den Sozialplanverhandlungen haben wir die Erwartung an das Unternehmen, dass die verbleibende Zeit bis zu einer endgültigen Schließung genutzt wird, einen Weiterbetrieb der Anlagen auch durch einen Verkauf zu prüfen."
Produktion läuft seit 70 Jahren
Im Industriepark in Hanau werden für die pharmazeutische Industrie seit rund 70 Jahren unter anderem Wirkstoffe zur Behandlung von Niereninsuffizienz, Schmerzmittel oder Herzmedikamente hergestellt. Seit Jahren sei die Produktion nicht mehr profitabel, hieß es. Evonik ist nach Umsatz und Mitarbeiterzahl das drittgrößte deutsche Chemieunternehmen.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Textes haben wir geschrieben, der Standort Hanau würde geschlossen. Betroffen ist aber nur eine Sparte. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.