Nicht alle ziehen mit Deutschland-Semesterticket in Hessen gestartet
Zum Start des Sommersemesters erhalten Studierende auch an mehreren hessischen Hochschulen das deutschlandweite Semesterticket. Es kostet 29,40 Euro. Doch nicht alle Studierendenausschüsse ziehen mit.
Im November hatten sich Bund und Länder auf ein günstigeres Deutschlandticket für Studierende geeinigt. Das bundesweit einheitliche Ticket kostet 29,40 Euro im Monat und startet zum Sommersemester 2024 dort, wo die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) mit den jeweiligen Verkehrsunternehmen die entsprechenden Verträge geschlossen haben.
Wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) Anfang März mitteilte, startet das deutschlandweite Semesterticket zum 1. April an 17 Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet. Rund 120.000 Studierende profitieren laut RMV vom vergüngstigten Ticket. Dieses ist als mobile Fahrkarte für Smartphones erhältlich.
Das Deutschland-Semesterticket gilt bundesweit für ÖPNV und Regionalverkehr in der 2. Klasse. "Mit dem Deutschland-Semesterticket stellen wir weiter sicher, dass alle Studierende ein Semesterticket zu einem überzeugenden Preis-Leistungsverhältnis bekommen", sagte Hessens Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD).
Deutschland-Semesterticket auch im NVV-Gebiet
An zwei Hochschulen mit früherem Beginn des Sommersemesters startete das Deutschland-Semesterticket laut RMV bereits am 1. März. Studierende an den Hochschulen, die sich nicht oder noch nicht für das Deutschland-Semesterticket entschieden haben, können im Sommersemester weiterhin die vom Bund als Übergangslösung ins Leben gerufenen Upgrades zum Deutschland-Ticket erwerben.
Auch für die Studierenden der Uni Kassel gibt es das Ticket seit dem 1. April, wie die Hochschule der Nachrichtenagentur dpa im März sagte. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen AStA und dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) sei unterzeichnet worden.
AStA Marburg sieht Gefahr für Studierende
Der AStA in Marburg sieht dagegen Nachteile für die Studierenden. Unter anderem "ist eine erhebliche Preissteigerung des 'D-Tickets Semester' nicht ausgeschlossen", schrieb der AStA im Januar an die Studierenden der Philipps-Universität. Zudem gab der AStA zu bedenken, er könne den bisherigen Altvertrag nicht unbefristet ruhen lassen.
Falls sich die Politik in Zukunft also nicht mehr über die Finanzierung des Deutschlandtickets einig sei, "so hätte das gegebenenfalls in letzter Konsequenz zur Folge, dass wir ohne Semesterticket da stehen". Dies wäre "ein historisch schlechter Moment" für die Studierenden in Hessen, schreibt der AStA.
In Marburg bleibt es im Sommersemester 2024 also zunächst bei der Upgrade-Lösung, erklärte der AStA. Das heißt, Studierende der Universität Marburg können ein freiwilliges monatliches Upgradeticket kaufen, wodurch das Semesterticket zum Deutschlandticket wird.
Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte bei Bekanntgabe der Einigung des vergünstigten Semstertickets kritisiert, dass Auszubildende, die oft zur Arbeit pendeln müssen, nicht berücksichtigt wurden.
Sendung: hr-iNFO, 01.04.2024, 10.18 Uhr
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