Nach Baumängel und Verzögerungen Termin für Eröffnung von neuem A49-Teilstück steht fest
Das letzte Teilstück der A49 zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck in Mittelhessen wird in wenigen Tagen für den Verkehr freigegeben. Wegen Baumängeln kam es zu Verzögerungen - nun endet eines der umstrittensten Autobahn-Projekte Deutschlands.
Nach Verzögerungen wegen Baumängeln bei der Fertigstellung des A49-Ausbaus in Ost- und Mittelhessen wird das neue Teilstück in zwei Wochen eröffnet.
Am Freitag, 21. März (15 Uhr), wird anlässlich der Verkehrsfreigabe eine Feierstunde in der Stadthalle von Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf) veranstaltet. Das kündigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr am Freitag zusammen mit der Autobahn-Baugesellschaft Deges an.
Ab welcher Uhrzeit am 21. März der Verkehr auf dem neuen Teilstück zwischen Schwalmstadt (Schwalm-Eder) und dem Ohmtal-Dreieck (Vogelsberg) rollen wird, sei noch unklar und werde noch bekanntgegeben, sagte eine Deges-Sprecherin auf hr-Anfrage.
Baumängel an der Entwässerung
Eigentlich sollte die Verkehrsfreigabe für das letzte, 31 Kilometer lange Teilstück gegen Ende vergangenen Jahres erfolgen. Doch im Dezember wurde mitgeteilt, dass die Freigabe erst im ersten Quartal des Jahres 2025 kommen werde.
Bei Qualitätskontrollen waren an einigen Stellen bauliche Mängel an der frisch gebauten Autobahn festgestellt worden, wie die Deges mitgeteilt hatte. Vor der Verkehrsfreigabe mussten diese Mängel erst behoben werden.
Rohre beschädigt worden
Entwässerungsleitungen mussten repariert werden. Rohre waren bei den Bauarbeiten durch den hohen mechanischen Druck beschädigt worden, wie eine Deges-Sprecherin erklärt hatte. So etwas könne bei solchen Projekten immer mal vorkommen. Ein funktionierendes Entwässerungssystem ist wichtig, damit die Autobahn bei starken Niederschlägen nicht unter Wasser steht.
Aktuell werde noch auf der Autobahn gearbeitet. Bis zum 21. März werde aber alles fertig sein, sagte die Sprecherin. Die gesamte Bauzeit betrug etwas mehr als vier Jahre.
A49-Ausbau soll Anbindung verbessern
Die Autobahn 49 soll für eine bessere Verbindung zwischen Kassel und Gießen sorgen. Zudem sollen umliegende Straßen sowie die Autobahnen 5 und 7 entlastet werden. Zwischen der Anschlussstelle Fritzlar (Schwalm-Eder) und dem neuen Ohmtal-Dreieck im Vogelsberg gliedert sich die Strecke in vier Teilstücke und führt über rund 62 Kilometer.
Bereits in Betrieb ist die Strecke bis südlich von Schwalmstadt. Der etwa 31 Kilometer lange Lückenschluss von Schwalmstadt über die Anschlussstelle Stadtallendorf-Nord bis zum Ohmtal-Dreieck an der A5 steht nun bevor.

Gegen die Rodungen für den Autobahn-Weiterbau hatte es im Herbst und Winter 2020 massive Proteste von Umweltschützern gegeben. Sie sahen das Projekt im krassen Widerspruch zu einer umweltfreundlichen Verkehrswende und Klimapolitik. Der A49-Weiterbau wurde zu einem der umstrittensten Verkehrsprojekte Deutschlands.
Einer der Schauplätze, an denen es zum Zusammentreffen von Demonstrierenden und Polizei kam, war der Dannenröder Forst bei Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis - er wurde zum Symbol des Konflikts.

Bei der Feierstunde in der Stadthalle von Stadtallendorf am 21. März wird Sören Bartol als Redner erwartet. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium war Spitzenkandidat der SPD bei der Bundestagswahl. Zudem wird Ines Fröhlich, Staatssekretärin aus dem hessischen Verkehrsministerium, ein Grußwort halten.