Daten aus dem All ESA-Satellitenbilder zeigen Erdbebenfolgen in der Türkei und Syrien

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt wertet Satellitenbilder der Erdbebengebiete in Syrien und der Türkei aus. Sie liefern unter anderem wichtige Informationen für Rettungskräfte. Auch das Ausmaß der Zerstörung wird sichtbar.

Dieses Satellitenbild zeigt einen Überblick über beschädigte Container und Hafenanlagen nach dem Erdbeben im türkischen Iskenderun.
Dieses Satellitenbild eines der Mitglieder der International Disasters Charter zeigt einen Überblick über beschädigte Container und Hafenanlagen nach dem Erdbeben im türkischen Iskenderun. Bild © Maxar Technologies, picture alliance/dpa
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Bei der Einschätzung der geologischen Folgen der schweren Beben in der Türkei und in Syrien helfen von Satelliten gelieferte Daten. "In der türkischen Küstenstadt Iskenderun scheint es erhebliche Absenkungen gegeben zu haben, die zu Überschwemmungen geführt haben, während das Beben viele Hügel im ganzen Land einem ernsthaften Erdrutschrisiko ausgesetzt hat", teilte die europäische Raumfahrtagentur ESA mit Sitz in Darmstadt mit. Wegen überfluteter Straßen mussten in Iskenderun in der vergangenen Woche bereits Gebäude evakuiert werden.

Die Radarbilder von Satelliten ermöglichten es Forschern, Auswirkungen von Beben auf das Land zu beobachten und mit Hilfe neu erstellter Karten zu analysieren, erläuterte Philippe Bally, Spezialist für Erdbeobachtungsanwendungen von der ESA. Daten aus der Zeit vor dem Beben vom 6. Februar ließen sich mit denen nach den Erdstößen vergleichen. Im Fall von "Sentinel-1" seien es Daten vom 28. Januar und 9. Februar. Mit diesen Radarsatelliten des Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der ESA ließe sich die Erdoberfläche Tag und Nacht auch durch Wolken erfassen.

Hilfreich bei der Priorisierung von Rettungseinsätzen

Demnach wurden nach den Erdbeben über 350 Bilder von mehreren internationalen Raumfahrtagenturen aus dem Krisengebiet geliefert. "Sie können verwendet werden, um Schadens- und Situationskarten zu erstellen, um die Gefahrenauswirkungen abzuschätzen und Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten zu verwalten", beschreibt ESA-Experte Bally. Auch bei der Priorisierung von Rettungsmaßnahmen können die Informationen nützlich sein.

Damit lasse sich unter anderem für die Rettungskräfte vor Ort das Ausmaß der Zerstörung besser einschätzen. Die Karten sollen Rettungsmannschaften dabei helfen, sich zwischen den Trümmern zu orientieren, herausfinden zu können, welche Straßen noch nutzbar sind oder welche Brücken man wegen Einsturzgefahr besser vermeiden sollte. Auch bei der Suche nach zerstörten Gebäuden in einsamen Gegenden können die Informationen wichtig sein.

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Internationale Charter "Space and Major Disasters"

Die internationale Charter "Space and Major Disasters" ist ein internationaler Verbund von 17 Raumfahrtagenturen, der 1999 von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES gegründet wurde. Ziel ist, in Katastrophenfällen schnell und unbürokratisch Satelliten-Bilder und -Daten zur Unterstützung von Hilfsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

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Quelle: hessenschau.de/Anikke Fischer, dpa/lhe