Fahrplanwechsel bei der Bahn Diese ICE und Regionalzüge fahren jetzt neu durch Hessen

Der neue Fahrplan der Bahn bringt zum 10. Dezember insgesamt mehr Verbindungen nach und aus Hessen. Auch die regionalen Verkehrsverbünde lassen mehr Züge rollen. Mit den vielen Baustellen hat es allerdings kein Ende.

Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) steht neben einem ICE-Zug an einem Gleis im Bahnhof.
Mit dem neuen Fahrplan rollen durch Hessen mehr ICE- und Regionalzüge. Es gibt aber auch mehr Baustellen. Bild © dpa
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Mit dem Fahrplan 2024 schafft die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben so viele neue Verbindungen im Fernverkehr wie seit 20 Jahren nicht mehr. Aufgrund eines stetigen Kaufs neuer Züge könne man mehr und schnellere Verbindungen sowie deutlich mehr Sitzplätze zwischen den Metropolen anbieten, teilt die Bahn mit. Zwei Züge pro Stunde zwischen Berlin und Hannover sowie Berlin und München sollen ein weiterer Schritt in Richtung Deutschland-Takt sein.

Das ändert sich im Fernverkehr in Hessen (Auswahl):

  • Der ICE-Sprinter am Morgen von Frankfurt-Hauptbahnhof (ab 6.57 Uhr) über Erfurt und Halle nach Berlin-Hauptbahnhof (an 10.55 Uhr) soll künftig auch am Samstag und Sonntag fahren.
  • Auch in der Gegenrichtung wird eine bisherige Sprinter-Taktlücke geschlossen: So fährt der ICE ab Berlin-Hbf (ab 7.00 Uhr) nach Frankfurt-Hbf (an 11.00 Uhr) neu auch am Samstag und Sonntag.
  • Der ICE von Berlin-Hbf (ab 9.00 Uhr) nach Frankfurt-Hbf (an 13.00 Uhr) verkehrt neu auch von Montag bis Freitag.
  • Auch zwischen Kassel und Berlin-Hbf sollen zusätzliche ICE-Züge fahren: montags bis samstags ab 7.15 bzw. 7.47 Uhr (ab März) in die Hauptstadt (an 10.32 Uhr) sowie in der Gegenrichtung ab 19.56 Uhr bzw. 20.29 Uhr (ab März) in die nordhessische Metropole (an 23.12 Uhr).
  • Neu angeboten wird sonntags zudem ein ICE am frühen Morgen ab Frankfurt-Hbf (ab 6.13 Uhr) und Fulda (ab 7.09 Uhr) über Leipzig und Lutherstadt Wittenberg nach Berlin-Hbf (an 10.32 Uhr).
  • Abends soll ab Berlin-Hbf (ab 19.26 Uhr) über Lutherstadt Wittenberg, Leipzig und Erfurt ein zusätzlicher täglicher ICE nach Fulda (an 22.48 Uhr) und Frankfurt-Hbf (an 23.48 Uhr) fahren.
  • Ein ICE von Wiesbaden (ab 6.27 Uhr) über Frankfurt-Flughafen (ab 7.02 Uhr) und Frankfurt-Hbf (ab 7.18 Uhr) sowie Fulda (ab 8.15 Uhr) und Bad Hersfeld (ab 8.40 Uhr) soll täglich nach Leipzig (an 10.24 Uhr) und Dresden (an 11.39 Uhr) fahren.
  • In der Gegenrichtung startet ein ICE um 4.33 Uhr in Leipzig über Bad Hersfeld (an 6.15 Uhr), Fulda (an 6.42 Uhr), Frankfurt-Süd (an 7.39 Uhr) und Frankfurt-Flughafen (an 8.06 Uhr) nach Wiesbaden (an 8.39 Uhr). Er fährt montags bis freitags.
  • Die bisher nur am Wochenende angebotene ICE-Direktverbindung vom österreichischen Innsbruck (ab 8.40 Uhr) über Rosenheim (ab 9.48 Uhr), München-Hauptbahnhof (ab 10.46 Uhr) und Stuttgart (ab 12.51 Uhr) nach Frankfurt-Hbf (an 14.08 Uhr) sowie Fulda (an 15.07) und schließlich weiter bis Berlin-Gesundbrunnen (an 18.43 Uhr) soll nun täglich verkehren.
  • In der Gegenrichtung geht es zwei Stunden als bisher los: Der ICE startet in Berlin-Gesundbrunnen (ab 13.16 Uhr), hält in Fulda (ab 16.50 Uhr) und Frankfurt-Hbf (ab 17.49 Uhr) und erreicht nach Stuttgart (an 19.08 Uhr) und München-Hbf (an 21.13 Uhr) schließlich Innsbruck (an 23.18 Uhr).

Einige Änderungen des neuen Fahrplans gelten laut Bahn erst ab März 2024, sofern dann wie geplant manche Baustellen fertig sind - zum Beispiel:

  • Auf der Strecke von Frankfurt-Flughafen (ab 8.07 Uhr) nach Berlin-Südkreuz (an 12.42 Uhr) soll der ICE wieder in Hanau (ab 8.33 Uhr) halten. Dies ist nach DB-Angaben möglich, weil weitere schnelle ICE 4 zur Verfügung stehen, die auf der Linie langsamere ICE T ersetzen. Damit hat Hanau weitgehend wieder einen stündlichen ICE-Anschluss nach Berlin. Weitere Halte in Hessen: Frankfurt-Süd (ab 8.20 Uhr), Fulda (ab 9.16 Uhr) und Kassel (ab 9.49 Uhr).
  • Der Sprinter von Saarbrücken (ab 6.28 Uhr) über Bensheim (ab 8.27 Uhr), Darmstadt (ab 8.40 Uhr) und Frankfurt-Hbf (ab 9.02 Uhr) nach Berlin-Hbf (an 12.54 Uhr) soll samstags und sonntags umsteigefrei weiter bis nach Bergen auf Rügen (an 16.36 Uhr) und Ostseebad Binz (an 17.00 Uhr) fahren. Diese Verbindung wird baubedingt zunächst nur im März, Juni und Juli angeboten.
  • Außerdem verspricht die Deutsche Bahn ab März mehr Direktverbindungen von Hessen nach Sylt: Ein Intercity-Zugpaar soll dann ganzjährig täglich von Stuttgart (ab 8.57 Uhr) über Bensheim (ab 10.09 Uhr), Darmstadt (ab 10.24 Uhr), Frankfurt-Hbf (ab 10.51 Uhr), Friedberg (ab 11.16 Uhr), Gießen (ab 11.34 Uhr), Marburg (ab 11.51 Uhr), Treysa (ab 12.16 Uhr), Wabern (ab 12.34 Uhr) und Kassel (ab 12.56 Uhr) nach Westerland (an 19.04 Uhr) fahren. Zurück geht es in Westerland ab 10.53 Uhr, Ankunft in Darmstadt ist dann um 19.35 Uhr. Bislang gab es diese Verbindung nur in der Winterjahreshälfte an Wochenenden.
  • An fünf Samstagen im Juni und Juli 2024 soll es zudem wieder eine Direktverbindung mit dem französischen Schnellzug TGV von Frankfurt-Hbf nach Bordeaux und zurück geben.

Baustellen bremsen Bahn weiter aus

Die Pünktlichkeitsquote der Bahn wird sich mit dem neuen Fahrplan voraussichtlich nicht erhöhen. Hauptgrund bleiben das überlastete und überalterte Schienennetz und die deshalb notwendigen zahlreichen Baustellen, die den Bahnverkehr weiter ausbremsen.

Die Bahn beginnt daher im kommenden Jahr mit einer Reihe von Generalsanierungen der wichtigsten Schienenkorridore, die 2030 abgeschlossen sein sollen. Die erste ist die Modernisierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Der Abschnitt wird dafür im Januar für drei Wochen und im Sommer und Herbst für rund ein halbes Jahr gesperrt und erneuert. Auf der Strecke fahren normalerweise pro Tag mehr als 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszüge.

Das ändert sich beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV):

  • Im RMV-Gebiet gibt es eine weitere große Baustelle: Mit den eigenen Gleisen für die S6 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel (Wetterau) wird ein Großprojekt im kommenden Jahr zwar abgeschlossen. Zuvor wird die Strecke aber vom 2. Januar bis 20. Februar nochmals gesperrt.
  • Die Kinzigtal-Bahn zwischen Frankfurt und Fulda wird an den Wochenenden vom 22. März bis 6. Mai gesperrt. Danach soll der Zugverkehr auch dort besser laufen.
  • Zu den Neuerungen im RMV-Gebiet gehört, dass die RB10 im Rheingau noch häufiger im Halbstundentakt unterwegs sein wird. Einschränkungen soll es zeitweise auf der Rheingaulinie RB9 geben - unter anderem mal wieder wegen Bauarbeiten.
  • Die Linie RE24 in Mittelhessen führt künftig von Gießen über Weilburg hinaus bis Limburg.
  • Die Rhönbahn (RB52 Fulda - Gersfeld) verkehrt nun auch im Winter im Stundentakt.
  • Die neuen Wasserstoffzüge sollen endlich richtig ins Rollen kommen und schrittweise auch auf weiteren Linien des Taunusnetzes unterwegs sein.

Das ändert sich beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV):

  • Der RE11 von Kassel über Warburg (Nordrhein-Westfalen) weiter hinein ins nordwestliche Nachbarbundesland fährt jetzt einmal in der Stunde. Außerdem gibt es mehr Fahrten später am Abend.
  • Im Schwalm-Eder-Kreis wird der neue RegioTram-Halt Melsungen-Schwarzenberg fertig. Von dort kann man mit der RT5 bis Kassel fahren. Die Arbeiten verzögern sich aber. Die Haltestelle soll laut Bahn am 17. Dezember in Betrieb gehen.
  • In den Landkreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner fahren mehr Busse im Stundentakt, überdies mit neuen modernen Bussen (zum Beispiel auf der Linie 365 von Haunetal über Hauneck nach Bad Hersfeld und zurück).
Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 10.12.2023, 6 Uhr

Redaktion: Stephan Loichinger

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Quelle: Marie-Cathérine Fromm, hessenschau.de, dpa/lhe