Deutsche Bahn Neuer Fahrplan bringt mehr internationale Zugverbindungen

Der Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn Mitte Dezember bringt nicht nur Preissteigerungen mit sich. Das Unternehmen plant neue internationale Zugverbindungen, von denen auch Hessen profitieren. Für Haiger und Herborn gibt es dagegen schlechte Nachrichten.

Auf einem Bahnsteig läuft ein Mensch mit Gepäck (unscharf) an einem ICE (scharf) entlang.
Zugreisende vor einem ICE Bild © dpa
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Ab Fahrplanwechsel Mitte Dezember plant die Deutsche Bahn (DB) mehr internationale Zugfahrten. Als Beispiel nannte das Unternehmen in einer Mitteilung vom Freitag eine tägliche neue ICE-Direktverbindung von Berlin über Straßburg nach Paris, die in Frankfurt Süd halte. Die planmäßige Fahrtzeit zwischen Frankfurt und der französischen Hauptstadt beträgt demnach rund vier Stunden.

Zwischen Berlin und Frankfurt sind der DB zufolge ab Mitte Dezember täglich sechs zusätzliche ICE-Sprinter unterwegs, die beide Metropolen ohne Zwischenhalt in rund vier Stunden verbinden. Nach und von Aachen, Lüttich und Brüssel wird vom 12. April bis zum 2. November 2025 täglich eine zusätzliche Spätverbindung angeboten. Bislang konnten diese späten Züge nur am Sonntagabend verkehren.

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Neue Verbindungen nach Österreich

Auch Darmstadt, Mannheim, Neustadt/Weinstraße, Kaiserslautern, Homburg/Saar und Saarbrücken profitieren demnach von zwei dieser neuen Verbindungen. Kassel erhalte mit dem Fahrplanwechsel sonntagabends eine neue ICE-Direktverbindung aus Mecklenburg-Vorpommern, hieß es. "Reisende können so am Wochenende noch länger die Küste oder die Hansestädte genießen und bequem nach Hause fahren."

Wiesbaden wiederum profitiere im Fahrplan 2025 ganzjährig von zwei ICE-Direktverbindungen nach und von Österreich. Neu fährt jede Nacht ein ICE gegen Mitternacht von Frankfurt Flughafen und Süd, Hanau und Fulda unter anderem nach Hannover, Wolfsburg, Stendal und Berlin sowie in der Gegenrichtung nachts ab Berlin mit Ankunft morgens in Frankfurt Hbf und weiter nach Chur. Mit dieser ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz reagiert die Bahn auf die große Nachfrage nach Sitzwagen bei der bestehenden Nachtzugverbindung.

Ab Mainz und Wiesbaden rund 45 Minuten später

Das nahezu tägliche IC-Zugpaar morgens von Kassel via Erfurt nach Gera und nachmittags retour könne nach ganzjähriger Pause künftig wieder in Bebra halten, hieß es weiter. Über einen dortigen Nahverkehrsanschluss profitiere zum Beispiel auch Bad Hersfeld.

Der wochentägliche Morgen-ICE über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main fahre ab Mainz und Wiesbaden rund 45 Minuten später. Er binde mit den Abfahrtzeiten dann neben Köln mehr Städte in Nordrhein-Westfalen umsteigefrei an, etwa Siegburg/Bonn, Düsseldorf, Dortmund und Paderborn. Der ICE halte auch in Limburg Süd und Montabaur.

Einige Fahrten entfallen auch

Wegen schwacher Nachfrage werden allerdings auch einige Fahrten künftig nicht mehr angeboten, wie die Bahn mitteilte. So entfällt ein IC-Zugpaar unter der Woche frühmorgens von Siegen nach Frankfurt und damit auch die einzigen Fernverkehrshalte für Haiger und Herborn. In der Gegenrichtung fährt der Intercity ab Frankfurt nach Siegen nur noch freitags und samstags statt täglich. Zudem würden zwei IC-Fahrten pro Tag und Richtung zwischen Frankfurt, Siegen, Unna und Münster entfallen.

Wegen Baustellen und eingeschränkter Kapazität könne auf der Strecke Köln–Koblenz–Mainz im Fernverkehr weitgehend nur noch ein Stundentakt angeboten werden, hieß es. Mehrere Einzelzüge etwa nach Berlin, ins Emsland und in Tourismusregionen Süddeutschlands würden im Mittelrheintal entfallen.

Redaktion: Sonja Fouraté

Sendung: hr3,

Quelle: dpa/lhe