Fernbahntunnel Fünf Varianten für unterirdischen Bahnhof in Frankfurt
Die Deutsche Bahn treibt ihre Pläne für den Bau des Frankfurter Fernbahntunnels voran. In einer Station unter dem Hauptbahnhof sollen künftig ICE-Züge die Stadt passieren. Fünf Modelle kommen dafür in Frage.
Kürzere Fahrzeiten, schnellere Umstiege, weniger Verspätungen: Am Frankfurter Hauptbahnhof soll in einem gigantischen Bauprojekt der Fernverkehr in einen kilometerlangen Tunnel verlagert werden. Dafür muss der bisherige Kopfbahnhof mit einer unterirdischen Durchgangsstation für Schnellzüge erweitert werden.
Am Montag stellte die Bahn fünf Varianten vor, wie dieser Tiefbahnhof aussehen könnte. Oberirdisch soll dadurch mehr Platz für den Regionalverkehr entstehen. Die Modelle würden nun geprüft. Nächstes Jahr soll die Entscheidung fallen, sagte Bahn-Projektleiter Alexander Nolte.
Je kürzer die Wege, desto höher der Aufwand
Die Varianten für die neue Station haben laut Bahn unterschiedliche Vor- und Nachteile. Sie befinden sich in 21 bis 29 Metern Tiefe, sind mal direkt unter dem bestehenden Bahnhof, mal einige hundert Meter weiter westlich. Je kürzer die Wege am Ende für die Reisenden würden, desto größer seien die baulichen Eingriffe am Hauptbahnhof, sagte Nolte.
Die Einschränkungen durch den Bau sollen jedoch möglichst gering gehalten werden. Der Bahn-Betrieb solle größtmöglich aufrechterhalten bleiben und die Eingriffe in das historische Bestandsbauwerk minimiert werden, hieß es.
Zugleich sollen der Vorplatz, U- und Straßenbahn sowie der nahegelegene Hafentunnel von den Bauarbeiten möglichst wenig betroffen sein. Wie lange Sperrzeiten hier jeweils sein könnten, dazu gebe es noch keine Erkenntnisse, so die Bahn.
Zehnjährige Bauzeit veranschlagt
Der Tiefbahnhof soll zudem größtmöglich mit dem jetzigen Hauptbahnhof vernetzt werden, um Umsteigewege kurz und übersichtlich zu halten. Die neue Station werde eine stark besuchte Verkehrsanlage sein, Züge sollen in möglichst hohem Takt zu ihr fahren können. Da die Station für den Fernverkehr gebaut wird, müsse sie für Reisende mit Gepäck ausgelegt sein, erklärte die Bahn.
Der Baubeginn für Tunnel und Tiefbahnhof ist nach bisheriger Planung für die 2030er Jahre vorgesehen. Nach zehnjähriger Bauzeit ist die Inbetriebnahme in den 2040er Jahren geplant. Die letzte Kostenschätzung aus dem Jahr 2018 beläuft sich auf 3,6 Milliarden Euro und dürfte mittlerweile deutlich darüber liegen.