Keine Probleme mit Brandschutz Terminal 3 am Flughafen Frankfurt soll pünktlich im Frühjahr 2026 öffnen
Die Anlagen zum Brandschutz haben den Test bestanden, der Innenausbau läuft: Die Arbeiten am neuen Terminal des Frankfurter Flughafens schreiten planmäßig voran. Auch die Kosten bleiben wohl im Rahmen.
In Deutschland ist es offenbar möglich, einen Flughafen - oder zumindest Teile davon - im Terminplan und Budget zu bauen: Anders als einst am Hauptstadtflughafen BER kommen die Arbeiten am dritten Passagier-Terminals des Frankfurter Flughafens wie geplant voran. "Wir kommen sehr gut vorwärts", sagte der Chef des Betreibers Fraport, Stefan Schulte, bei einer Baustellenbesichtigung am Montag.
Vor einigen Tagen ist mit dem Flugsteig H ein zweiter von vier Gebäudebestandteilen einschließlich des Brandschutzes behördlich abgenommen worden. Der Innenausbau schreitet voran. Weitere Zulassungsschritte für den dritten Flugsteig und das zentrale Empfangsgebäude sollen bis zum Jahresende 2025 folgen.
"Plus oder minus 100 Millionen Euro"
Auch bei den Kosten liegt Fraport nach eigenen Angaben auf Kurs. Den Rahmen von vier Milliarden Euro werde man mit "plus oder minus 100 Millionen Euro" einhalten, kündigte Schulte an. In Berlin ging der Flughafen BER 2020 nach zahlreichen Fehlplanungen schließlich mit neun Jahren Verspätung und deutlichen Mehrkosten in Betrieb.
Das Frankfurter Terminal 3 mit einer Kapazität von zunächst 19 Millionen Fluggästen pro Jahr wäre für sich allein genommen in etwa so groß wie der viertgrößte deutsche Flughafen in Düsseldorf. Es kann auf bis zu 25 Millionen Passagiere erweitert werden und soll laut Schulte "nach Ostern 2026" zunächst das Terminal 2 ersetzen, das nach über 30 Jahren Betrieb generalsaniert werden müsse.
Die dort untergebrachten Fluggesellschaften wie Air France, British Airways oder Emirates ziehen dafür in das neue Gebäude im Süden des Flughafens um. Platzhirsch Lufthansa bleibt mit seinen Partnern aus der Star Alliance wie gewohnt im Terminal 1.
Innenausbau läuft
Der Rohbau des Terminals ist fertig, inzwischen ist der Innenausbau dran: Check-in-Schalter mit einer wachsenden Zahl von Self-Service-Kofferannahmen, Geschäfte und Restaurants, Sicherheitskontrollen mit moderner CT-Technik, Klimaanlagen, kilometerlange Förderbänder für Gepäck und Passagiere gleichermaßen und etliches an technischen Einrichtungen mehr.
"Keine Baustelle ist so vielseitig wie die eines Flughafens", sagt die Projektleiterin Isabelle Silvery. Zuletzt werden schließlich Computer-Terminals und Anzeigen eingebaut.
Auf der Baustelle arbeiten bis zu 2.000 Menschen pro Tag gleichzeitig. Der Bau der 5,6 Kilometer langen Trasse für die neue Flugzeugbahn, mit der die Passagiere innerhalb von acht Minuten vom alten Terminal und den dort befindlichen DB-Bahnhöfen zum neuen Flughafenteil gebracht werden können, ist bereits abgeschlossen. Ansonsten ist das Terminal 3 vorerst nur mit dem Auto erreichbar. Einen eigenen S-Bahn-Anschluss mitzufinanzieren, lehnte Fraport ab.
Von Kritik begleitet
Der Bau des Terminals wird von kritischen Stimmen begleitet, sei es aufgrund der Luft- und Schallimmissionen, des Naturschutzes oder des Grundwasser- und Bodenschutzes. Nicht zuletzt durch den coronabedingten Einbruch der Passagierzahlen und des Weggangs des eingeplanten Kunden Ryanair aus Frankfurt mehrten sich die Fragen nach dem Sinn des neuen Terminals und danach, ob eine Ausweitung von Flugkapazitäten noch zeitgemäß sei.