Wegen Personalmangels Frankfurt dünnt Nahverkehrsangebot ab Samstag aus

Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen fahren in Frankfurt künftig seltener, weil es an Fahrpersonal mangelt. Damit sollen auch Reserven für kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle möglich werden. Der "ehrliche Fahrplan" gilt ab dem Wochenende.

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Frankfurt dünnt den Fahrplan von U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen aus. "Damit begegnet die Stadt dem anhaltenden Mangel an Fahrpersonal", erklärte Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) den Schritt, als er ihn Anfang Dezember ankündigte.

Ziel sei "ein verlässliches Angebot" und "ein ehrlicher Fahrplan". Die Anpassungen sollen ab 27. Januar gelten - zunächst bis zu den Sommerferien 2024.

Diese Fahrplan-Anpassungen gelten ab dem 27. Januar

Die Frankfurter Verkehrsgesellschaft (VGF) teilte am Dienstag mit, was das für die Fahrgäste konkret bedeutet: Ab Samstag endet demnach die Linie U5, die bisher von Preungesheim bis zum Hauptbahnhof fährt, bereits an der Konstablerwache. Für die Weiterfahrt zum Hauptbahnhof müssen die Linie U4 oder die S-Bahnen genutzt werden.

Auf der Straßenbahnlinie 12 von Schwanheim Rheinlandstraße – Fechenheim Hugo-Junkers-Straße endet auch montags bis samstags tagsüber jede zweite Fahrt aus der Innenstadt schon an der Eissporthalle. Zwischen Eissporthalle und Hugo-Junkers-Straße entsteht so ein 20-Minuten-Takt.

Die Linie 14 von Bornheim Ernst-May-Platz bis ursprünglich Mönchhofstraße endet schon eine Station vorher auf dem Gustavsburgplatz. Wer weiter zur Mönchhofstraße fahren will, kann die Straßenbahnlinien 11 und 21 in der Mainzer Landstraße nehmen.

Die nachmittägliche Weiterfahrt der Tramlinie 15 über den Südbahnhof hinaus bis zur Offenbacher Stadtgrenze startet an Werktagen künftig gegen 14 Uhr, zwei Stunden später als bisher.

Auch auf zahlreichen weiteren U-Bahn-, Tram- und Buslinien wird die Taktung geändert. Eine Übersicht hat die VGF hier veröffentlicht.

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GDL-Warnstreik von Mittwoch bis Montag

Von Mittwoch bis Montag wird es durch den Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn Ausfälle im Regional- und S-Bahn-Verkehr geben. Laut der städtischen Verkehrsgesellschaft (VGF) sollen U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Frankfurt vom Streik nicht betroffen sein. Details zu den Ausfällen finden Sie hier.

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Traffiq erhofft sich höhere Zuverlässigkeit

"Keine Verbindung wird eingestellt, jede Haltestelle wird weiterhin bedient werden – aber Takte werden gedehnt und Parallelverbindungen eingestellt", erklärte der Geschäftsführer der städtischen Verkehrsgesellschaft Traffiq, Tom Reinhold.

Dazu kämen längere U-Bahn-Züge und Gelenkbusse, um mehr Passagiere aufzunehmen. Für die Fahrgäste bedeute das nur wenige Minuten längere Wartezeiten, dafür aber höhere Zuverlässigkeit.

Fachkräftemangel kommt hinzu

Nach Angaben des Verkehrsdezernats aus dem Dezember fielen in manchen Bereichen zuletzt mehr als zehn Prozent der Fahrten aus. Die Gründe sind nach Angaben des Geschäftsführers der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), Michael Rüffer, der Fachkräftemangel und ein hoher Krankenstand.

Durch das ausgedünnte Angebot erhofft sich die Stadt auch genügend Reserven, um kurzfristige krankheitsbedingte Fahrtausfälle vermeiden zu können. Um mehr Personal zu gewinnen, plant die VGF 2024 eine neue Rekrutierungskampagne.

Fahrgastbeirat befürwortet Vorgehen

Das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr zu reduzieren, fällt dem grünen Verkehrsdezernenten schwer. "Mein persönlicher Anspruch ist kein reduziertes ÖPNV-Angebot, sondern ein zielstrebiger Ausbau", sagte Siefert im Dezember. An einem Ausbau des ÖPNV führe kein Weg vorbei, er sei "elementarer Baustein der Mobilitätswende". Die Stadt werde "alle Register ziehen", um den Frankfurter Nahverkehr zu sichern.

Der Fahrgastbeirat der Stadt befürwortet laut einer früheren Pressemitteilung das Vorgehen. "Uns Fahrgästen ist ein reduziertes, dafür aber zuverlässiges Fahrtenangebot lieber als unkalkulierbare Ausfälle, die in ihrer Kurzfristigkeit noch nicht einmal in der Fahrplanauskunft wiedergegeben werden können", erklärte ein Sprecher.

Quelle: dpa/lhe