Nach Corona-Delle Rekordgewinn für Fraport - Passagierzahlen in Frankfurt steigen langsam
Vom Frankfurter Flughafen fliegen zwar immer noch weniger Passagiere ab als vor der Pandemie, aber die Zahl steigt. Flughafenbetreiber Fraport verdiente 2023 so viel wie nie zuvor. Trotzdem will der Airport-Betreiber keine Gewinne ausschütten.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat dank eines wachsenden Luftverkehrs in Frankfurt und im Ausland 2023 so viel verdient wie nie zuvor. Das hat der Konzern am Dienstag mitgeteilt.
2024 und darüber hinaus will Vorstandschef Stefan Schulte dieses Ergebnis noch steigern. Trotzdem sollen Fraport-Aktionäre weiter auf eine Dividende verzichten - darunter auch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt.
Fluggastzahlen in Frankfurt steigen allmählich
Am Frankfurter Flughafen läuft das Passagiergeschäft immer noch nicht so gut wie vor der Corona-Pandemie: Mit 61 bis 65 Millionen Fluggästen dürfte das Aufkommen 2024 an Deutschlands größtem Airport noch deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau bleiben.
2023 waren 59,4 Millionen Passagiere von Frankfurt aus geflogen - ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber noch 16 Prozent weniger als vor der Pandemie: 2019 hatte der Frankfurter Flughafen 70,6 Millionen Fluggäste gezählt.
Vier Milliarden Euro Umsatz
Durch die Pandemie war das Geschäft bei Fraport deutlich eingebrochen. Damals hatten das Land Hessen und der Bund dem Konzern 2021 mit rund 160 Millionen Euro unter die Arme gegriffen - die höchste Hilfssumme, die ein einzelner Flughafen in Deutschland bekam.
2023 legte das Geschäft beim Frankfurter Flughafenbetreiber kräftig zu. An seinen Flughäfen in Griechenland und der Türkei zählte der Konzern Passagierrekorde.
Insgesamt verdiente Fraport 2023 im Tagesgeschäft so viel wie nie zuvor. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Viertel auf vier Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) wuchs um 17 Prozent auf den Rekordwert von 1,2 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
Keine Dividenden: Hessen und Frankfurt betroffen
Unter dem Strich entfiel auf die Fraport-Aktionäre ein Gewinn von 393 Millionen Euro und damit rund dreimal so viel wie im Vorjahr. Auf eine Gewinnausschüttung müssen die Anleger aber erneut verzichten: Wegen Schulden aus der Corona-Krise und wegen Investitionen will der Konzern für 2023 und auch für 2024 keine Dividende zahlen.
Die Streichung der Dividende trifft besonders das Land Hessen und die Stadt Frankfurt: Sie halten zusammen gut die Hälfte der Fraport-Aktien.
Der Fraport-Vorstand will nun die Digitalisierung und Automatisierung vorantreiben und setzt dabei auch auf künstliche Intelligenz. Bis zum Jahr 2030 soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 2 Milliarden Euro steigen. Für das laufende Jahr nimmt sich Schulte einen Anstieg auf 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro vor.
Fraport-Chef moniert geplante Steuererhöhungen
Der Fraport-Chef führt die schleppende Erholung in Frankfurt auf die hohen Kosten in Deutschland zurück. So hätten sich die staatlich regulierten Abgaben und Gebühren seit 2019 verdoppelt.
Mit der geplanten Erhöhung von Luftverkehrssteuer und Luftsicherheitsgebühr verschlechterten sich die Rahmenbedingungen hierzulande weiter, sagte der Manager und forderte "eine politische Kehrtwende".
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 19.03.2024, 16.45 Uhr
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