Gewinnsprung trotz "Schreckgespenst" Handelskrieg Deutsche Bank meldet höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren
Die Deutsche Bank hat zwischen Januar und März den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erzielt. Vor allem ein Unternehmensbereich trug dazu bei. Die Unsicherheiten auf dem Weltmarkt will die Deutsche Bank gezielt für sich nutzen.
Gewinnsprung für die Deutsche Bank zum Jahresauftakt: Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im ersten Quartal um 39 Prozent besser aus als ein Jahr zuvor - dank besserer Geschäfte in allen Konzernbereichen und weiterer Einsparungen.
Der Gewinn vor Steuern kletterte im Vorjahresvergleich auf 2,8 Milliarden Euro, wie die Bank am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der Nachsteuergewinn stieg auf zwei Milliarden Euro.
Investmentbanking steuert größten Gewinn-Anteil bei
Den Löwenanteil zum Gewinnanstieg im ersten Vierteljahr steuerte das Investmentbanking bei, in dem die Deutsche Bank zum Beispiel das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen abwickelt. Die Sparte trug rund 3,4 Milliarden Euro zu den auf gut 8,5 Milliarden Euro gestiegenen Erträgen bei.
"Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht", berichtete Konzernchef Christian Sewing.
An der Börse kamen die Zahlen gut an. Der Kurs der Aktie kletterte am Dienstag in der ersten Handelsstunde um bis zu vier Prozent auf 23,40 Euro und näherte sich damit dem Ende März erreichten Mehrjahreshoch von 23,54 Euro.
Deutsche Bank sieht sich auf Weg zum "europäischen Champion"
Auch in dem infolge der US-Zollpolitik turbulenteren Umfeld sieht Deutschlands größtes Geldhaus für sich gute Geschäftschancen. "Natürlich gab es in diesem Umfeld auch ein paar schwächere Tage", sagte Finanzvorstand James von Moltke am Dienstag in einer Telefonkonferenz. In der zweiten Aprilhälfte habe sich die Situation aber normalisiert.
Nach Einschätzung von Sewing schwebt immer noch "das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges" über den Märkten, wie der Konzernchef an die Belegschaft schreibt. Aber viele Kunden setzten gerade jetzt auf die Deutsche Bank mit ihrer globalen Aufstellung. "Unsere Vision, europäischer Champion zu werden, wird damit nur noch relevanter", so Sewings Fazit.
Arbeitsplatzabbau und Filialschließungen
Bei den Kosten tritt der Deutsche-Bank-Vorstand weiter auf die Bremse. Von 2,5 Milliarden Euro angepeilten Kostensenkungen sind den Angaben zufolge mittlerweile rund 85 Prozent erreicht.
Die Deutsche Bank hatte angekündigt, im laufenden Jahr etwa 2.000 Stellen zu streichen und die Zahl ihrer Filialen weiter zu reduzieren. Betroffen sind demnach die Deutsche Bank selbst und die Tochter Postbank. Dort soll bis 2026 zudem die Zahl der Geschäftsstellen von 550 auf dann 300 sinken.
Ende März lag die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitstellen gerechnet bei 89.687. Das waren 636 weniger als ein Jahr zuvor.