Milliarden-Deal vor Habeck gibt grünes Licht für Viessmann-Verkauf
Die Pläne waren bereits ausgearbeitet, nun hat auch Berlin den Daumen gehoben: Bundeswirtschaftsminister Habeck sieht keine Probleme beim Verkauf des Wärmepumpen-Geschäfts von Viessmann an einen US-Konzern - vorausgesetzt der Standort bleibe gesichert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat keine Einwände gegen den Verkauf des Wärmepumpen-Geschäfts von Viessmann an einen US-Konzern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erteilt das Wirtschaftsministerium Viessmann im Rahmen einer Investitionsprüfung eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung. Zuerst hatte das Handelsblatt berichtet.
Standortsicherung entscheidend
Die Unbedenklichkeitsbescheinigung wird demnach unter der Maßgabe erteilt, dass die durch die Erwerbsparteien vereinbarten Klauseln zur Standortsicherung eingehalten werden. Diese seien die maßgebliche Entscheidungsgrundlage.
Habeck hatte Ende April angekündigt, bei der Prüfung darauf zu achten, dass die Vorteile der deutschen Energiepolitik und Gewinne "weiter dem Standort Deutschland zugutekommen".
Wärmepumpen als Wachstumstreiber
Viessmann hatte im April angekündigt, seine Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen an den US-Konkurrenten Carrier Global zu verkaufen. Dieser bezifferte den Preis auf 12 Milliarden Euro.
Der einstige Heizungbauer Viesmann war in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Treiber dieses Wachstums waren die Wärmepumpen, die nach politischen Vorgaben in den Gebäuden schnell Gas- und Ölheizungen ablösen sollen.
Allendorf bleibt Hauptsitz
Das Unternehmen Carrier aus dem US-Staat Florida gilt als Erfinder der modernen Klimaanlage und wurde 1902 gegründet. Der Konzern beschäftigt 52.000 Menschen und erlöste im vergangenen Jahr 20,4 Milliarden Dollar.
Beide Seiten hätten sich auf langfristige Garantien geeinigt, teilte Viessmann mit. So seien betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen, wichtige Standorte für fünf Jahre gesichert und Allendorf an der Eder in Hessen für zehn Jahre als Hauptsitz gesetzt.
Sendung: hr-iNFO, 23.6.2023, 11 Uhr
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