Offenbar russische Gruppe involviert Cyber-Attacke auf Deutsche Flugsicherung
Die Deutsche Flugsicherung in Langen ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Der Flugverkehr sei nicht betroffen, teilte ein Sprecher der Behörde mit. Offenbar ist eine russische Hacker-Gruppe in den Angriff involviert.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) mit Sitz in Langen (Offenbach) ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Wie ein Sprecher der Behörde am Sonntag dem hr mitteilte, wurde die IT der Bürokommunikation attackiert. Die Hacker hätten "sich umgeschaut", aber keine Schadsoftware hinterlassen. Ob auf Daten zugegriffen werden konnte, sei noch nicht bekannt. Der Flugverkehr sei aber nicht beeinträchtigt.
Man habe sehr schnell von dem Angriff erfahren und ihn deshalb auch schnell abwehren können, so der Sprecher weiter. Zu dem Vorfall sei es schon in der vergangenen Woche gekommen. Die Sicherheitsbehörden hätten die Öffentlichkeit aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht darüber informiert.
Das System der DFS läuft nach Angaben des Sprechers noch nicht wieder rund. Man hoffe aber, dass die Probleme bis Mitte der Woche behoben seien. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet.
Verfassungsschutz bestätigt Vorfall
Das zuständige Bundesverkehrsministerium machte keine weiteren Angaben zu dem Vorfall und verwies auf die DFS. Das Bundesamt für Verfsassungsschutz (BfV) bestätigte den Vorfall: "Wir kennen diesen Angriff und bearbeiten ihn", sagte eine Sprecherin. Stand jetzt könnten allerdings keine weiteren Auskünfte erteilt werden, auch nicht in Bezug auf die möglichen Täter.
Russische Gruppe soll beteiligt sein
Nach BR-Informationen ist die Gruppierung "APT 28" in den Angriff involviert. Diese ist laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz seit mindestens 2004 weltweit vor allem im Bereich Cyberspionage aktiv. "Sie zählt zu den aktivsten und gefährlichsten Cyberakteuren weltweit", heißt es beim BfV.
Der Verfassungsschutz rechnet APT 28 nach eigenen Angaben dem russischen Militärnachrichtendienst GRU zu. Die Bundesregierung hatte die Gruppe im Mai für einen Cyber-Angriff auf die SPD Anfang 2023 verantwortlich gemacht.