Bauernverband rechnet mit Qualitätseinbußen Getreideernte nach zwei Wochen Dauerregen unterbrochen

In den letzten Tagen hat es nahezu ununterbrochen geregnet, schon der Juli war ungewöhnlich nass. Dem Bauernverband bereitet das Sorgen: Die Getreideernte auf hessischen Äckern gerate ins Stocken.

Gewitterwolken ballen sich über einem Getreidefeld zusammen.
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Erntebilanz in Hessen

hs
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"Die Mähdrescher stehen still", teilte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbandes in Friedrichsdorf im Taunus mit. Die Ernte habe aufgrund der Witterung unterbrochen werden müssen.

Die Niederschläge hielten nun schon seit rund zwei Wochen an. Die Landwirte rechnen den Angaben zufolge mit erheblichen Qualitätseinbußen.

Winterraps und Winterweizen leiden besonders

Bereits in der letzten Juli-Woche hatte es ungewöhnlich viel geregnet, sodass der Deutsche Wetterdienst für den Monat im Schnitt 90 Liter pro Quadratmeter bilanzierte - 17 Liter mehr als im langjährigen Mittel. Und auch der August zeigte sich bislang von seiner nassen Seite. Allein in den ersten beiden Augusttagen wurde mancherorts schon das halbe Monatssoll erreicht.

Vom Regen besonders betroffen seien aktuell unter anderem Winterraps und Winterweizen. Im Norden litten zudem Wintergerste, Sommergerste und Sommerweizen sowie Ackerbohnen und Erbsen. Regional färbten sich gerade Weizenbestände wegen Pilzbefalls schwarz, erklärte die Sprecherin. Das Korn selbst sei erstmal noch nicht davon betroffen, aber die Qualität leide darunter.

Im Norden steht noch mehr Ernte aus

In Regionen mit Sturm und Starkregen lägen inzwischen zudem Getreidebestände auf dem Boden. Weitere Niederschlägen könnten dort dazu führen, dass Körner an der Ähre keimen.

Die Getreideernte laufe regional sehr unterschiedlich, erläuterte die Sprecherin. "Die Wintergerstenernte ist in weiten Teilen Hessens beendet, nur noch Restflächen im Norden Hessens sind noch nicht gedroschen."

Beim Winterweizen sei in Südhessen die Ernte teilweise beendet, in Nordhessen jedoch noch nicht gestartet. Hessenweit gesehen hätten vom Winterweizen erst rund 35 bis 40 Prozent der Flächen gedroschen werden können.

Wer vom Regen profitiert

"Für Zuckerrüben, Mais und Grünland sind die aktuellen Niederschläge hingegen wichtig für die weitere Entwicklung", ergänzte die Sprecherin. "Denn aktuell findet die Kolbenentwicklung beim Mais statt und das Wachstum der Rübenkörper bei den Zuckerrüben." In vielen Beständen könnten Schäden durch die Trockenheit im Juni so noch kompensiert werden.

"Für die noch stehenden Getreide- und Rapsbestände bräuchten wir nun einige sonnige und trockene Tage, um die Ernte wieder starten zu lassen", erklärte die Sprecherin.

Mitte der kommenden Woche könnte es so weit sein, dann steht laut hr-Wetterredaktion ein Umschwung zu wärmerem und trockenem Sommerwetter an. Doch am Wochenende soll es nach einem kurzen Sonnen-Intermezzo am Samstagvormittag zunächst unbeständig weitergehen, neben Schauern auch mit Gewittern.

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 8.8.2023, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe