Diesel-Abgasskandal Hyundai zahlt Bußgeld von fast 60 Millionen Euro

Nach Opel hat die hessische Justiz weitere Autohersteller wegen Abgasverstößen zur Kasse gebeten. Sie mussten Millionenbeträge zahlen. Ein Ermittlungsverfahren ist noch offen.

Stickstoffdioxidwerte sollen in Frankfurt gesenkt werden
Was kommt hinten raus? Bei der Abgasreinigung ging nicht alles mit rechten Dingen zu. Bild © picture-alliance/dpa
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Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ein Bußgeld von 58,5 Millionen Euro gegen Hyundai verhängt. Das hat ein Behördensprecher auf hr-Anfrage jetzt bekanntgegeben. Die Strafe wurde demnach schon im April vergangenen Jahres festgesetzt. Die koreanische Hyundai Motor Group habe in Deutschland rund 90.000 manipulierte Dieselfahrzeuge der Marken Hyundai und Kia verkauft.

Damit zahlt Hyundai eine ähnlich hohe Strafe wie zuvor Opel. Vor dreieinhalb Jahren hatte der Rüsselsheimer Autobauer ein Bußgeld von 64,8 Millionen Euro entrichten müssen, weil der Hersteller bei der Zulassung von Dieselmodellen Dokumentationspflichten verletzt habe. 

Hersteller bestreiten Betrugsabsicht

Wie Opel weist auch Hyundai von sich, bei der Abgasreinigung bewusst betrogen zu haben. Ein Sprecher der deutschen Hyundai-Zentrale in Offenbach betont: "Die Staatsanwaltschaft hat kein vorsätzliches oder betrügerisches Verhalten festgestellt."

Es gehe um ältere Dieselmodelle, die nicht mehr hergestellt würden. Das Verfahren sei damit abgeschlossen, der Konzern konzentriere sich jetzt auf die Zukunft.

Auch Suzuki wurde von der hessischen Justiz zur Kasse gebeten. Vor zwei Jahren musste der japanische Hersteller laut Staatsanwaltschaft 6,5 Millionen Euro bezahlen. Allerdings sei das kein Bußgeld gewesen. Vielmehr habe die Staatsanwaltschaft nur den wirtschaftlichen Vorteil abgeschöpft, den Suzuki durch den Verkauf von 12.000 nicht regelkonformen Dieselfahrzeugen erlangt habe.

Der für Kleinwagen bekannte Autobauer bestreitet ebenfalls, vorsätzlich manipuliert zu haben. Ein Sprecher von Suzuki Deutschland in Bensheim teilt auf hr-Anfrage mit, die beanstandeten Motoren seien "von einer dritten Partei geliefert" worden.

Das Unternehmen habe die rechtliche Bewertung der Staatsanwaltschaft nicht anerkannt. Man habe aber die Zahlung akzeptiert, um das Verfahren zu beenden.

Fiat-Ermittlungen laufen weiter

Noch nicht abgeschlossen ist das Ermittlungsverfahren gegen den Stellantis-Konzern. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren schon vor fünf Jahren eingeleitet, damals noch gegen die Fiat-Chrysler-Gruppe, die inzwischen in Stellantis aufgegangen ist.

Wegen des Verdachts der Abgasmanipulation bei den Marken Fiat und Iveco ließ die Staatsanwaltschaft damals Büroräume in Deutschland, der Schweiz und Italien durchsuchen.

Zum Stand des Verfahrens gibt die Behörde auf hr-Nachfrage derzeit keine Auskunft. Auch Stellantis äußert sich nicht, wie ein Sprecher der Deutschland-Zentrale in Rüsselsheim mitteilt.

Redaktion: Caroline Wornath

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de