Outdoor-Ausrüster aus Hessen Chinesischer Konzern kauft Jack Wolfskin

Der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin wechselt erneut den Besitzer. Ein chinesischer Konzern übernimmt das Idsteiner Unternehmen.

Jack-Wolfskin-Logo auf einem Ladenschild an einem Haus in einer Einkaufsstraße.
Schild mit dem bekannten Logo an einem Jack-Wolfskin-Laden. Bild © picture alliance/dpa | Matthias Balk

Der Outdoor-Bekleidungshersteller Jack Wolfskin wird nach China verkauft. Der Sportartikelkonzern Anta Sports aus Hongkong zahlt 290 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 262 Millionen Euro) für das Unternehmen aus Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis.

US-Eigentümer will sich auf Kerngeschäft konzentrieren

Seit 2019 gehört das Unternehmen dem US-Golfsport-Spezialisten Topgolf Callaway Brands. Die Amerikaner bezahlten damals umgerechnet 418 Millionen Euro. Sie erklärten den Verkauf von Jack Wolfskin am Donnerstag damit, dass sie sich künftig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollten.

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Jack Wolfskin erwartet für das laufende Jahr nach Konzernangaben einen Umsatz von rund 325 Millionen Euro bei einem operativen Gewinn (Ebitda) von zwölf Millionen. Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Outdoor-Marke mit der Wolfstatze im Logo traditionell im zweiten Halbjahr.

Chinesen wollen Outdoor-Segment ausbauen

Jack Wolfskin beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter. Anta Sports erklärte, man wolle mit der Übernahme das Outdoor-Segment ausbauen: "Die Integration von Jack Wolfskin ist ein weiterer Schritt in unserer globalen Expansionsstrategie." In der Lieferkette, der Produktentwicklung und im Einzelhandel ließen sich Synergien erschließen.

Das chinesische Unternehmen ist international bisher vor allem durch die finnische, an der New Yorker Börse gelistete Tochter Amer Sports bekannt, bei der Anta 2019 als Teil eines Konsortiums einstieg. Hinter Amer Sports verbergen sich bekannte Marken wie Atomic, Salomon und Wilson sowie die Outdoor-Firmen Peak Performance und Arcteryx.

Expansion ins Ausland gescheitert

Jack Wolfskin hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Beim Anfang der 1980er Jahre gegründeten Unternehmen stieg 2011 der Finanzinvestor Blackstone ein, der damals 700 Millionen Euro dafür zahlte. Heute gibt es weltweit mehr als 500 Jack-Wolfskin-Läden - mehr als die Hälfte davon in Asien.

Doch die Expansion ins Ausland floppte, so dass Blackstone das Unternehmen an eine Gruppe von Hedgefonds abgeben musste. Diese reichten das Unternehmen 2019 an Callaway weiter.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de; Reuters/Alexander Hübner