Schaden in Millionenhöhe Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung in Kassel aufgeflogen
Bei mehreren Durchsuchungen wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit im Baugewerbe haben Ermittler in Kassel drei Männer festgenommen. Es geht auch um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.
Banden- und gewerbsmäßiger Betrug, Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und das Einschleusen von Ausländern: Das werfen Ermittler des Hauptzollamts Gießen drei Männern im Alter von 55 bis 66 Jahren vor, die sie am Mittwoch bei mehreren Durchsuchungen in Kassel festgenommen haben.
Wie das Amt mitteilte, sollen sie ihre überwiegend bosnischen Bauarbeiter zum Schein bei slowenischen Briefkastenfirmen angemeldet haben. Mit den dort erschlichenen Arbeitspapieren sollen sie auf deutschen Baustellen die tatsächlichen Arbeitgeberverhältnisse verschleiert und Sozialabgaben in Deutschland umgangen haben.
Gesamtschaden von zwölf Millionen Euro
Über sogenannte Servicefirmen sollen gleichzeitig über Jahre hinweg für Bauaufträge in Millionenhöhe Scheinrechnungen bezogen worden sein. Nach Begleichung der Rechnungen sei das Geld in bar abgehoben und an die Beschuldigten zurückgezahlt worden, die damit Schwarzlöhne bezahlt haben sollen. Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden von rund zwölf Millionen Euro aus.
Rund 300 Einsatzkräfte durchsuchten am Mittwoch 21 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Bayern, Bremen und Slowenien. Sie stellten Computer, Handys, Bargeld, Fahrzeuge und auch einen Elektroschocker sicher. Außerdem trafen sie in den Unterkünften neun Bauarbeiter an, die sich mit erschlichenen Arbeitsvisa unrechtmäßig in Deutschland aufhalten sollen.