Voraussichtlich bis 2027 Klinik Werra in Bad-Sooden-Allendorf wird geschlossen
Schwerer Schlag für Bad Sooden-Allendorf: Die Deutsche Rentenversicherung schließt eine ihrer beiden Reha-Kliniken in dem Kurort. Die Klinik Werra steht vor dem Aus.
Gerüchte über eine mögliche Schließung hatte es schon länger gegeben. Am Freitag hat die Deutsche Rentenversicherung während einer Personalversammlung offiziell mitgeteilt, dass sie eine ihrer beiden Kliniken in Bad-Sooden-Allendorf (Werra-Meißner) schließen wird. Die Klinik Werra soll mit der Klinik Kurhessen zusammengelegt werden.
Zahl der Betten halbiert
Wohl bis 2027 wird dann nur noch eine der beiden Rehakliniken übrigbleiben, mit dann 200 statt der bisherigen 440 Betten. Die Rentenversicherung führt wirtschaftliche Gründe an: "Wir haben im Vorfeld festgestellt, dass die Sanierung oder Neubau der Klinik Werra sehr, sehr teuer und insofern unwirtschaftlich wäre", sagt Stefan Braatz, Pressesprecher der Rentenversicherung.
Momentan arbeiten laut Rentenversicherung 145 Menschen in der Klinik Werra und 125 Menschen in der Klinik Kurhessen. "In den kommenden Jahren werden mehr als hundert Beschäftigte aus Altersgründen ausscheiden", sagt Braatz. Betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Der genaue Zeitplan der Fusion sei noch unklar, denn noch stehen in der Klinik Kurhessen mindestens 1,5 Jahre Bauarbeiten an. "Hinter allen Überlegungen steht, weiter Reha-Leistungen in hoher Qualität durchführen zu können und den Reha-Standort Bad Sooden-Allendorf zukunftssicher aufzustellen", erläuterte Pressesprecher Braatz die Motive der Rentenversicherung.
Für eine Kurstadt, die von Reha-Kliniken lebt, sei die Schließung ein schwerer Verlust, sagt Oliver Freund vom Personalrat der Klinik Werra. Im vergangenen Jahr hatte bereits die zwischenzeitliche Schließung der privaten Balzerborn-Rehaklinik wegen hygienischer Mängel für negative Schlagzeilen gesorgt.
Erst Anfang der Woche hatte auch das Mathilden-Hospital in Büdingen (Wetterau) verkündet, die stationäre Versorgung in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin, HNO, Intensivstation und Notaufnahme zu schließen. Bis zu 150 beschäftigte verlieren dort ihren Job.
Sendung: hr-iNFO, 26.04.2024, 16 Uhr
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