Bundesweit auf Platz zwei WG-Zimmer in Frankfurt sind besonders teuer
Wer in Frankfurt studiert, muss für ein WG-Zimmer besonders viel zahlen. Um einiges günstiger kommen Studierende in Gießen und Kassel weg.
Frankfurt liegt bei den Kosten für ein WG-Zimmer im bundesweiten Vergleich zu anderen Uni-Städten auf Platz zwei. Studierende müssen dort für ein WG-Zimmer kurz vor dem Sommersemester im Mittel 665 Euro zahlen. Teurer ist es nur in München mit 800 Euro, wie aus einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de hervorgeht.
Damit ist Frankfurt auch deutlich teurer als die Landeshauptstadt Wiesbaden mit im Durchschnitt 491 Euro pro WG-Zimmer. Am günstigsten ist es hingegen in Gießen und Kassel mit 400 Euro sowie Fulda mit 407 Euro.
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Deutliche Anstiege bei den Preisen
Die Preise in den hessischen Städten haben sich im Vergleich zum Sommersemester 2024 unterschiedlich entwickelt. In Frankfurt ist ein WG-Zimmer im Mittel zwar günstiger geworden - allerdings nur um fünf Euro, in Darmstadt immerhin um 15 Euro niedriger. In allen anderen Uni-Städten sind sie gestiegen. Am stärksten ist der Zuwachs in Wiesbaden mit 50 Euro mehr als noch zum Sommersemester 2024.
"Seit dem Wintersemester 2021/2022 konnten wir deutliche Preissteigerungen beobachten", ordnete Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor des Moses Mendelssohn Instituts, ein. Während ein WG-Zimmer in Hessen im Wintersemester 2021/2022 noch etwa 406 Euro kostete, ist der Preis inzwischen um über 100 Euro gestiegen und liegt zum Sommersemester 2025 bei 508 Euro. Das sind acht Euro mehr als im vorherigen Semester.
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Bundesdurchschnitt liegt bei 493 Euro
Deutschlandweit liegen die Kosten aktuell durchschnittlich bei 493 Euro. Das sind vier Euro mehr als im Vorsemester. "Auch wenn die Wohnkosten für Studierende erneut gestiegen sind, zeigt das moderate Wachstum, dass sich der Markt beruhigt", sagte Annegret Mülbaier von wg-gesucht.de.
Diese Stabilisierung sei ein positives Signal und könne dazu führen, dass Mieter weniger gezwungen sind, an ihren bestehenden Mietverhältnissen festzuhalten. Dadurch entstehe mehr Dynamik und ein neues Angebot komme auf den Markt. Das führe zu einer besseren Verfügbarkeit von Wohnraum.
Es gibt große regionale Unterschiede. Vor allem in kleineren Uni-Städten sind die Preise oft niedriger. Doch die Studie zeigt auch einen Trend: "Wir konnten beobachten, dass sich die mittelgroßen Hochschulstädte preislich gerade in Richtung der teuren Hochschulstädte bewegen", analysierte Brauckmann.
"Spezielle Förderprogramme sind wichtig"
In Höhe der BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro lässt sich laut den Zahlen in Hessen kaum ein Zimmer finden. "Aus diesem Grund sind spezielle Förderprogramme wie das Bundesprogramm 'Junges Wohnen' so wichtig. Es ist zu hoffen, dass es durch die neue Bundesregierung fortgeführt und durch die Bundesländer optimal ergänzt und umgesetzt wird", so Brauckmann.
Für die Auswertung wurden 8.800 Angebote auf der Plattform wg-gesucht.de analysiert. Berücksichtigt wurden alle Hochschulstandorte mit mindestens 5.000 Studierenden. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern. Bei den Werten handelt es sich um Warmmieten, welche oft bereits Kosten für Strom, Internet sowie in den gemeinschaftlich genutzten Räumen die Möblierung und technische Ausstattung enthalten.
Ihre Kommentare Welche Erfahrungen haben Sie mit WG-Zimmerpreisen?
5 Kommentare
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Meine WG-Erfahrung: Brauchte ein KfW Studienkredit um die hohen Mieten überhaupt noch zu bezahlen, die hohen Zinsen ab 2022 hatten dann meinen Studienabbruch zur Folge. Jetzt mache ich eine Ausbildung und zahle währenddessen noch die Studienschulden zurück. Der KfW Studienkredit zur Finanzierung des Studiums hat sich leider als massive Schuldenfalle erwiesen. Kann nur davon abraten.
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Ende 1990er/Anfang der 2000er in Darmstadt, coole Wohnung im Woogsviertel, 84qm, 3 Leute und knapp 1200DM warm. War damals günstig, da die Wohnung schön abgerockt war, aber es war eine Wahnsinnszeit mit vielen tollen WG-Partys :-)
Heute steht dort ein sehr teurer Neubau mit 18,5 /qm... Können sich leider keine Studies mehr leisten! -
Frankfurt, Mitte 80er Jahre:
Drei Menschen, eine große Altbauwohnung (mehr als 100 m), 900 DM Miete.
Waren für jeden 300. Bafög-Satz 710.
Wir waren nicht reich, aber das war ok.
Mir tun die heutigen Studenten leid.
Die Mietpreise in den Städten sind ganz generell inzwischen vollkommen absurd, aber wer wenig hat, spürt es am heftigsten.