Lohrberg & Co. Frankfurt will seine Weingüter neu verpachten
Mit neuen Pächtern will Frankfurt frischen Wind in seine traditionsreichen Weingüter und der zugehörigen Gastronomie bringen. Die Stadt setzt auf innovative Konzepte und nachhaltigen Weinbau. Bewerber müssen sich einer Expertenjury stellen.
Nach 30 Jahren stellt die Stadt Frankfurt ihre Weingüter neu auf. Ab dem 1. Januar 2026 sollen die insgesamt fünf Anbauorte, Gebäude und Gastronomien neu verpachtet werden, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Interessierte können sich ab sofort bewerben. Die Stadt hofft damit auf frische Impulse und eine nachhaltige Bewirtschaftung.
Die Pacht umfasst 23,3 Hektar Weinberge - verteilt auf Hochheim (Main-Taunus), Mainz-Kostheim (Wiesbaden) und den Lohrberg in Frankfurt. Ebenfalls dazu gehören das denkmalgeschützte Gutsgebäude in Hochheim, eine Vinothek in der Limpurgergasse in der Frankfurter Altstadt und die Weinstube im Römer. Der neue Pachtvertrag soll ebenfalls 30 Jahre laufen.
Chancen für kleine Betriebe
Derzeit sind die Weingüter im Besitz einer Familie aus Rheinhessen, deren Pachtvertrag turnusgemäß Ende 2025 ausläuft. Interessierte könnten sich bei der neuen Ausschreibung wieder um alle oder nur um einzelne der fünf Angebote bemühen.
Dadurch könnten sich auch kleinere Weinbaubetriebe bewerben, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit gehabt hätten, teilte die Stadt mit. Das soll für mehr Vielfalt und Innovation sorgen. Neu im Angebot sei die Weinstube im Römer, die nach zwei Jahren Leerstand nun bis Ende 2025 übergangsweise verpachtet sei.
Tradition soll auf Innovation treffen
Die Stadt Frankfurt ist nach eigenen Angaben eine der wenigen deutschen Großstädte, die über einen eigenen Weinberg innerhalb des Stadtgebiets verfügt. Der Weinberg auf dem Lohrberg ist seit 1803 im Besitz der Stadt und gehört zum Anbaugebiet Rheingau.
Auch wenn sich die jetzige Betreiberfamilie wohl erneut bewerben dürfte, erhoffen sich die Verantwortlichen der Stadt mit der Neuverpachtung einen frischen Wind. Man wolle Tradition mit modernen und nachhaltigen Konzepten verbinden.
Jury wählt neue Pächter aus
"Wir streben eine ökologischere Bewirtschaftung, eine Modernisierung des Weinbaubetriebs und nicht zuletzt ein zeitgemäßes Marketing für unsere Stadt an, das auch junge Leute anspricht", erklärt Stadträtin Sylvia Weber. Die Zustände der Gebäude hätten sich seit den 1990er-Jahren nicht mehr großartig geändert.
Für die Sicherung der Qualität, und um die Pläne der Bewerber zu sichten, hat die Stadt Experten aus der Weinwirtschaft hinzugezogen. Über den Zuschlag für einen oder mehrere Pächter werde dann eine Jury beraten und auf deren Empfehlung die Stadtverordnetenversammlung entscheiden..