Übernahme von Ita Airways Lufthansa gibt neues Angebot für italienische Airline ab
Die deutsche Flugesellschaft unternimmt offiziell einen zweiten Anlauf zur Übernahme der italienischen Airline Ita Airways.
Die Lufthansa macht bei der angestrebten Übernahme der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways ernst. Man habe beim Wirtschafts- und Finanzministerium in Rom ein Angebot für die Alitalia-Nachfolgerin eingereicht, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mit.
Lufthansa strebt zunächst eine Minderheitsbeteiligung an, will sich aber bereits beim Einstieg Optionen für den Erwerb der übrigen Anteile sichern. Aus Rom hieß es, Lufthansa habe als einziger Interessent ein Angebot für die defizitäre Fluggesellschaft mit zuletzt 66 Maschinen abgegeben.
"Italien von großer Bedeutung"
"Für die Lufthansa Group ist Italien außerhalb ihrer Heimatmärkte und nach den USA der wichtigste internationale Markt", erklärte die Fluggesellschaft. "Die Wirtschaft Italiens ist stark exportorientiert und deshalb auch für den Geschäftsreiseverkehr von großer Bedeutung." Hinzu komme die Bedeutung Italiens als Urlaubsland.
Die italienische Regierung als Eigentümer der Alitalia-Nachfolgerin teilte in Rom mit, nun die Absichtserklärung aus Deutschland zu prüfen. Danach könnten exklusive Verhandlungen zwischen der Lufthansa und dem italienischen Staat für einen endgültigen Kaufvertrag aufgenommen werden. Details oder ein Zeitrahmen für die Dauer der Prüfung wurden nicht genannt.
Preis offenbar gesunken
Lufthansa nannte keine Summen für ihr Angebot. In verschiedenen Medien hatte es geheißen, dass es zunächst um einen Anteil von 40 Prozent gehe, für den zwischen 200 Millionen und 350 Millionen Euro fällig werden könnten. Branchenkreisen zufolge hatte Lufthansa im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Großreederei MSC bereits rund 850 Millionen für 80 Prozent der Ita geboten. Der Preis wäre also gefallen.
Die Ita war im Oktober 2021 als inoffizielle und deutlich verkleinerte Nachfolgerin der Alitalia an den Start gegangen, die in der Corona-Krise endgültig aufgeben musste. Das Unternehmen hat seit seinem Start ausschließlich Verluste eingeflogen und musste weiter vom Staat gestützt werden, was die EU genehmigt hat.
Noch im vergangenen Jahr hatte Lufthansa in einer Partnerschaft mit der schweizerisch-italienischen Reederei MSC eine mehrheitliche Übernahme der Ita angestrebt. MSC stieg aber aus, nachdem zunächst der US-Fonds Certares mit den Fluggesellschaften Delta und Air France-KLM im Hintergrund den Zuschlag erhalten sollte. Ein Verkauf kam aber nicht zustande, so dass ein neues Bieterverfahren gestartet wurde.
Sendung: hr-iNFO, 18.01.2023, 18.30 Uhr
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