Aktionstag der IG Metall Rund 12.000 Metaller bei Kundgebung in Frankfurt
Rund 12.000 Mitarbeitende aus der Metallindustrie sind zu einer Demo der IG Metall am Samstag in Frankfurt zusammengekommen. Die Gewerkschaft hat zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen. Die Gewerkschaft sorgt sich um Arbeitsplätze und die Zukunft des Industriestandorts.
"Zukunft statt Kahlschlag": Unter diesem Motto hat die IG Metall für Samstag in fünf Städten zu Demonstrationen ihrer Mitglieder aufgerufen. In Frankfurt sind nach Angaben der Polizei rund 12.000 Mitarbeitende der Metall-Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern zusammengekommen. Aus dem Saarland waren am Vormittag drei Sonderzüge angekommen.
In einem Demonstrationszug ging es durch die Frankfurter Innenstadt an den Main – symbolisch um fünf vor zwölf begann dann am Untermainkai eine Kundgebung. Zeitgleich fanden Kundgebungen in Hannover, Köln, Stuttgart und Leipzig statt.
In der Frankfurter Innenstadt kam es wegen des Demonstrationszugs zu Verkehrsbehinderungen. Die Straßenbahn-Linien 11, 12 und 14 fuhren eine Umleitung über Sachsenhausen.

Investitionen durch Bundesregierung gefordert
Trotz der lahmenden Wirtschaft fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern, sich zum Standort Deutschland zu bekennen. Mit Arbeitsplatzabbau, Standortschließungen und -verlagerungen müsse Schluss sein. Die neue Bundesregierung müsse schnell die Bedingungen für die Industrie verbessern und "soziale Sicherheit im Wandel" garantieren, erklärte die IG Metall.
"Wir brauchen dringend Investitionen und Innovationen, um Beschäftigung in der Industrie zu halten", sagte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte. Es brauche Taten statt "taktischer Spielchen", so Köhlinger. "Wenn die neue Bundesregierung dafür Geld in die Hand nimmt, muss das jetzt geschehen."
Nächste Firmeninsolvenz in Hanau
Der Wandel der Industrie müsse sozial und ökologisch gestaltet werden, betonte der Sozial-Vorstand der IG Metall, Hans-Jürgen Urban. Unter anderem forderte er einen Strompreis-Deckel für Industrie und Verbraucher, Kaufanreize für Elektromobilität, bessere Ladeinfrastruktur und mehr öffentliche Investitionen in Bildung, Straßen, Schienen und Digitalisierung.
Erst am Freitag wurde bekannt, dass das Metall- und Elektrounternehmen WECO in Hanau insolvent ist. Die Gewerkschaft kritisiert, dass so bis zum Sommer möglichst billig die 60 Beschäftigten ihren Job verlieren sollen, die Produktion soll nach Tunesien verlagert werden.