Milliarden-Investition Sanofi baut neues Insulin-Werk in Frankfurt

Der französische Konzern Sanofi baut ein neues Insulin-Werk im Frankfurter Industriepark Höchst. Der für Diabetiker lebenswichtige Stoff soll künftig in einer Anlage auf einer Fläche von fünf Fußballfeldern produziert werden. Stadt und Land werten die Entscheidung als Erfolg.

Im Bildvordergrund scharf eine Hand mit schwarzem Handschuh, die eine kleine Ampulle mit rosafarbener Füllung hält. Im Bildhintergrund unscharf der Kopf eines Mannes, der einen grünen Haarschutz trägt.
Ein Sanofi-Mitarbeiter hält im Werk in Frankfurt Höchst eine Insulin-Ampulle in der Hand. Bild © picture-alliance/dpa
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Sanofi baut neues Insulin-Werk in Frankfurt

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef
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Die milliardenschweren Investitionspläne von Sanofi in Frankfurt sind nun offiziell: Der französische Pharmakonzern steckt bis 2029 rund 1,3 Milliarden Euro in den Bau einer modernen Insulin-Produktionsanlage an seinem Standort im Frankfurter Stadtteil Höchst, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bis 2029 soll die High-Tech-Insulinanlage voraussichtlich gebaut sein, dort sollen dann mehrere hundert Fachkräfte arbeiten.

EU prüft finanzielle Förderung noch

Die neue Produktion mit einer Fläche von etwa 36.000 Quadratmetern - rund fünf Fußballfelder - soll die bisherige Produktionsanlage ersetzen. Bundesregierung, Land und Stadt hatten sich dafür eingesetzt, dass Sanofi in Frankfurt bleibt und Fördergelder für das neue Werk in Aussicht gestellt. Die Höhe der Gelder hängt noch vom Ausgang eines EU-Beihilfeverfahrens ab.

Auf der weltweiten Suche nach einem Standort habe man sich für Frankfurt entschieden, weil man hier die besten politischen Rahmenbedingungen habe, sagte der Sprecher von Sanofi, Stefan Dietrich. Dazu gebe es in Frankfurt über hundert Jahre lange Expertise mit Insulin-Produktion und hochqualifizierte Mitarbeiter.

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Rhein: "starkes Signal"

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) verbuchten die vorangegangenen Verhandlungen und die Entscheidung als Erfolg für die eigene Wirtschaftspolitik. Rhein sagte am Donnerstag, Hessen werde so europaweit zum Schwerpunkt der Insulinproduktion. Die Investition sei "ein starkes Signal für für unseren Pharma-Standort und ein weiterer Meilenstein für unsere Arzneimittel-Souveränität und Exportstärke in Deutschland". Mansoori betonte, dass die Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland und Hessen krisenfester und unabhängiger werde.

Auch Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) begrüßte die Entscheidung als "großartige Nachricht". Zusätzliche Industrie-Arbeitsplätze würden so gesichert.

Milliarden-Umsatz mit Insulin

Der Standort Frankfurt-Höchst ist bereits eines der größten Werke von Sanofi mit rund 6.600 Beschäftigten, rund 4.000 davon sind dort direkt oder indirekt mit der Insulin-Produktion beschäftigt. In Höchst wird das Diabetesmittel Lantus produziert, mit dem Sanofi zuletzt jährlich einen Milliarden-Umsatz erzielte.

Weltweit sind für den Konzern mehr als 86.000 Menschen tätig. Zuletzt soll es bei Sanofi noch Überlegungen gegeben haben, die Insulinproduktion nach Frankreich zu verlagern. Im Juli berichtete dann das Handelsblatt, dass Sanofi voraussichtlich in Frankfurt bleibe und - anders als zwischenzeitlich befürchtet - sich nicht aus Hessen zurückziehe. Mit der offiziellen Bestätigung der Milliarden-Investition im Rhein-Main-Gebiet am Donnerstag sind die Abzugspläne nun endgültig vom Tisch.

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Redaktion: Sonja Süß

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: Ursula Mayer, dpa/lhe, hessenschau.de