Neue Pläne des Konzerns Uniper Kraftwerk Staudinger soll die Energiewende schaffen
Hessens einst größtes konventionelles Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg soll ein Kraftwerk bleiben. Der Konzern will eine neue Anlage bauen, die zunächst mit Erdgas und später komplett mit Wasserstoff betrieben werden soll.
Der Energiekonzern Uniper bringt sein Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg (Main-Kinzig) als Standort für eine neue, wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage zur Abdeckung von kurzzeitig hoher Stromnachfrage ins Spiel.
Wenn die Bundesregierung den notwendigen Rahmen setze, sei es möglich, auf dem heutigen Gelände eine Anlage mit einer Leistung von bis zu 890 Megawatt zu errichten, teilte Uniper am Mittwoch mit.
Der künftige Block acht könne von 2029 bis 2038 zunächst mit Erdgas und danach zu 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben werden.
Konzern verweist auf vorhandene Infrastruktur
Der Standort am Main in Großkrotzenburg verfügt laut Uniper über die nötige Infrastruktur mitsamt Kühlwasseranschluss, Gastransportfähigkeit und Anschlüssen an das Hochspannungsnetz. Eine Inbetriebnahme wird für Ende 2029 angepeilt.
Für die Versorgung mit Wasserstoff spätestens acht Jahre nach der Aufnahme des Betriebs kann nach Darstellung des Konzerns in Zukunft das bisherige Erdgasnetz benutzt werden.
Noch zwei konventionelle Blöcke bis 2031
Am einst größten konventionellen Kraftwerk Hessens sind derzeit nur noch die beiden Blöcke vier (Erdgas) und fünf (Steinkohle) mit einer Gesamtleistung von gut 1,1 Gigawatt als Reserve einsatzbereit.
Sie dienen der Stromnetzstabilität und wurden von der Bundesnetzagentur als systemrelevant bis zum 31. März 2031 eingestuft. Doch auch danach soll es aus Sicht von Uniper am Standort Staudinger mit der Energieerzeugung weitergehen. "Der Standort Staudinger wird sich transformieren und einen wichtigen Beitrag zu Energiewende leisten", bekräftigt Uniper auf der Firmen-Webseite.
Neuer Block unter Höhe der Kohlelager
Aktuell sind noch rund 150 Mitarbeiter an dem Standort beschäftigt. Sollten die Ausbaupläne umgesetzt werden, würde nach Angaben von Uniper eine Großbaustelle entstehen, auf der bis zu 1.000 Menschen arbeiten würden.
Der neue Block acht soll Uniper zufolge nicht höher als 46 Meter werden und damit unter der Höhe der beiden derzeitigen Kohlelager bleiben. Der Schornstein soll nicht höher als 120 Meter werden.
Abriss von Schornstein und Kühltürmen
Drei von einst fünf Blöcken im Kraftwerk Staudinger wurden bereits vor rund zwölf Jahren abgeschaltet. Zuletzt hat Uniper damit begonnen, einen nicht mehr benötigten Schornstein sowie mehrere Kühltürme abzureißen, um Platz für die weitere Standortentwicklung wie beispielsweise die Ansiedlung von Rechenzentren und den Bau eines Parks mit Batteriespeichern zu schaffen.