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Neue Umweltprämie in Frankfurt

Eine Regionalbahn nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs.

Wer als Frankfurter freiwillig sein Auto abgibt, soll künftig das Deutschland-Ticket für ein Jahr kostenlos bekommen. Die Stadt Frankfurt ist damit nach Marburg die nächste hessische Stadt, die so Anreize für weniger Autoverkehr setzen will.

Der Deal ist einfach: Wer sein privates Auto abgibt, soll dafür ein Jahr lang das Deutschland-Ticket im Wert von 588 Euro geschenkt bekommen. So soll die neue Umweltprämie der Stadt Frankfurt funktionieren, die Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) am Freitag vorgestellt hat. Schon ab kommendem Montag, 1. Juli, soll sie gelten.

"Wir sind eine Stadt der kurzen Wege", sagte Siefert, da könne man auch ohne Auto gut unterwegs sein - etwa mit dem ÖPNV, aber auch mit dem dem eigenen Rad oder Miet-Fahrrädern, E-Scootern und Carsharing-Angeboten.

Das sind die Voraussetzungen für die Umweltprämie

Der Mobilitätsdezernent erklärte zusammen mit der Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) die genauen Voraussetzungen für das kostenlose Ticket: Wer die Umweltprämie beantragen will, muss demnach den Erstwohnsitz in Frankfurt haben und mindestens 18 Jahre alt sein.

Der eigene Pkw mit Verbrennermotor muss vor maximal drei Monaten verschrottet, verkauft oder verschenkt worden sein. Außerdem darf die Person ein Jahr vor der Antragstellung kein Fahrzeug neu zugelassen haben - und darf dies nicht mehr während des Bezugs der Umweltprämie tun.

So wird der Antrag gestellt

Für den Antrag auf die Umweltprämie brauche es dann einen Auszug aus dem Zentralen Fahrzeugregister für alle zur Person gespeicherten Fahrzeuge, der sich gebührenfrei beim Kraftfahrt-Bundesamt ausstellen lasse.

Zusammen mit einem Bestellschein für das Deutschlandticket als Umweltprämie könne der Antrag dann ab 1. Juli im VGF-Ticketcenter in der B-Ebene der Hauptwache gestellt werden. Dort werde Berechtigten das ein Jahr gültige Ticket direkt als Chipkarte ausgestellt.

Die Details zur Antragstellung und zu den Voraussetzungen erklärt die VGF auch auf ihrer Webseite.

Halbe Million Euro als Budget

Die Stadt Frankfurt erhoffe sich von der Umweltprämie, dem Ziel von weniger motorisiertem Individualverkehr in der Stadt etwas näher zu kommen - "um trotz des wachsenden Verkehrs eine effiziente Mobilität zu ermöglichen, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen", sagte Siefert.

"Wir rechnen mit 50 oder 60 Anträgen im Monat", sagte der Geschäftsführer von traffiQ, Tom Reinhold. Daher gehe man von jährlichen Kosten von bis zu 420.000 Euro für die Stadt aus. Insgesamt steht eine halbe Million Euro als Budget für die Prämie zur Verfügung - das würde für etwa 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktion reichen. Nach einem Jahr wolle man evaluieren, ob die Maßnahme sich bewährt habe.

Andere Modelle in Marburg und Darmstadt

Auch die Stadt Marburg hatte jüngst eine Abmelde-Prämie für Autos eingeführt. Wer dort für ein Jahr seinen Privatwagen abmeldet oder abschafft, bekommt eine Prämie im Wert von 1250 Euro - also mehr als doppelt so viel, wie der Gegenwert der Frankfurter Umweltprämie.

Die Prämie der mittelhessischen Stadt funktioniert als Gutschein, mit dem ein Jahr lang Carsharing genutzt, mit Bus und Bahn gefahren oder in Geschäften und in der Gastronomie bezahlt werden kann.

In Darmstadt gibt es ein abgeschwächtes Modell der Abmelde-Prämie bereits seit Längerem: Dort gibt die Stadt Klimatickets aus, die drei Monate lang die kostenfreie Nutzung des ÖPNV in Darmstadt ermöglichen.

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