Auch Frankfurt betroffen Verdi setzt Warnstreiks in Südhessen fort

Stadtverwaltungen, Krankenhäuser, Kitas: Für Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind alle Kreise, Städte und Gemeinden in Südhessen sowie die Stadt Frankfurt.

Streikende mit gelben Westen und weiß-roten Fahnen, auf denen "Verdi" steht.
Streikende mit Verdi-Fahnen (Archivfoto) Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)

Die Gewerkschaft Verdi weitet die Streiks im Öffentlichen Dienst in Südhessen am Mittwoch auf alle Landkreise, Städte und Gemeinden aus. Betroffen ist außerdem Frankfurt.

Für Pendlerinnen und Pendler lautet die gute Nachricht: Die Beschäftigten im Nahverkehr streiken am Mittwoch nicht. Wie etwa die Darmstädter Verkehrsgesellschaft HEAG mobilo mitteilte, gilt für ihre Beschäftigten ein anderer Tarifvertrag.

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Aktionen in Frankfurt, Darmstadt und Kassel

In Südhessen werden neben Kitas und der Verwaltung auch Kliniken und die Müllabfuhr bestreikt. In Darmstadt soll ab 9.30 Uhr ein Demonstrationszug am Hauptbahnhof starten, um 11 Uhr ist eine Kundgebung am Friedensplatz geplant.

In Frankfurt sind die Beschäftigten der Stadt und deren Eigenbetriebe am Mittwoch zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dazu gehören unter anderem die Verwaltungsstellen, Kitas, Jugend- und Sozialamt sowie alle weiteren Ämter der Stadt. Um 10 Uhr soll ein Demonstrationszug am Gewerkschaftshaus beginnen. Für 11.15 Uhr ist eine Abschlusskundgebung am Paulsplatz geplant.

Zusätzlich wollen nach Verdi-Angaben Nachwuchskräfte mit einem bundesweiten Jugendstreiktag auf ihre Forderungen an die Arbeitgeber aufmerksam machen. Mehrere hundert junge Streikende aus verschiedenen Bereichen werden demnach ab 8 Uhr in Kassel am Klinikum erwartet. Um 10 Uhr findet die Abschlusskundgebung am Hauptbahnhof statt.

3.800 Streikende am Dienstag

Am Dienstag hatten nach Angaben der Gewerkschaft bereits fast 3.800 Beschäftigte im öffentlichen Dienst gestreikt. Wie Verdi mitteilte, legten Beschäftigte in Ost- und Südhessen die Arbeit nieder - in Osthessen konkret in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg und Main-Kinzig sowie den Städten Hanau und Fulda.

In Südhessen waren die Landkreise Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße sowie die Stadt Darmstadt einbezogen. Grund sei die "enttäuschende zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen", teilte Verdi weiter mit. Es sei kein Angebot vorgelegt worden. "Wertschätzung sieht anders aus", hieß es.

Kundgebungen und Demos an mehreren Orten

Betroffen gewesen seien am Dienstag Stadtwerke, Krankenhäuser, Behindertenhilfe, Altenpflege, handwerklich-technische Beschäftigte, Beschäftigte aus allen Verwaltungsbereichen, Ver- und Entsorgung, Kitas und Sparkassen.

In Hanau gab es nach Angaben von Verdi auf dem Marktplatz eine Kundgebung mit 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Groß-Gerau nahmen 700 Beschäftigte an einer Demo vor dem Landratsamt teil.

In Darmstadt beteiligten sich 1.000 Streikende an einer Kundgebung auf dem Friedensplatz. 220 Streikende trafen sich in Heppenheim zu einem Demozug in Richtung Landratsamt.

Am Montag Streiks im Schwalm-Eder-Kreis

Im Schwalm-Eder-Kreis hatten schon am Montag die Beschäftigten der Kommunen und Verwaltungen gestreikt, darunter auch die Mitarbeitenden des Jobcenters Schwalm-Eder.

"Hoher Verdichtung der Arbeit etwas entgegensetzen"

Verdi fordert von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden.

Außerdem fordert Verdi unter anderem drei zusätzliche freie Tage, "um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen". Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam statt.

Redaktion: Sonja Fouraté und Marcel Sommer

Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de