Nach Pannen mit Wasserstoffzügen RMV spendiert Freifahrten und zahlt Kunden Geld zurück

Monatelang gab es Pannen bei den neuen Wasserstoffzügen im Taunusnetz. Von heute an gibt es eine Entschädigungsaktion mit Freifahrten und Erstattungen.

Der erste Wasserstoffzug in Hessen trug den Namen "Bad Homburg".
Der erste Wasserstoffzug in Hessen trug den Namen "Bad Homburg". Bild © picture-alliance/dpa
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Die Reisenden der Regionalbahnlinie 15 von Bad Homburg nach Waldsolms-Brandoberndorf (Lahn-Dill) hat es in den vergangenen Monaten besonders hart getroffen: Seit dem Start der Wasserstoffzüge im Dezember 2022 gab es Dauerausfälle, Verspätungen und Pannen.

Auch wenn sich die Situation mittlerweile verbessert hat, bekommen die Kunden nun eine Entschädigung: Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat für April und Mai eine umfangreiche Aktion gestartet.

Freifahrten und Entschädigungen für Kunden

Demnach können alle Fahrgäste zwei Monate lang kostenlos die Züge auf der gesamten RB15-Strecke nutzen. Das Angebot gilt seit 1. April bis zum 30. Mai in der zweiten Klasse. Darüber hinaus gibt es eine Erstattung für alle Kunden an der Strecke, die ein RMV-Abo oder ein Deutschlandticket haben: Sie bekommen umgerechnet den Wert des Deutschlandtickets für zwei Monate zurück, also 98 Euro.

Dafür müssen sie allerdings jeweils im April und im Mai ihr Ticket am Bahnhofsschalter in Bad Homburg oder in Usingen (Hochtaunus) vorlegen. Dort gibt es dann Coupons, mit denen man über eine Erstattungsplattform an das Geld kommen soll.

Berechtigt sind neben D-Ticket-Nutzern die Inhaber einer RMV-Jahreskarte, einem Landes-, Senioren- oder Schülerticket sowie dem Jobticket. Die Aktion gilt für Anwohner in Bad Homburg, Friedrichsdorf, Wehrheim, Neu-Anspach, Usingen, Grävenwiesbach und Waldsolms-Brandoberndorf.

Die Entschädigung gilt nur für die RB15, weil die Fahrgäste dort nach Angaben des RMV besonders hart betroffen waren. Für die anderen Wasserstoff-Linien RB11, 12 und 16 waren keine Aktionen geplant. Dabei lässt der Verkehr mit den Wasserstoffzügen auch nach mehr als einem Jahr seit Betriebsstart noch zu wünschen übrig.

Auf der RB15 lag die Zuverlässigkeit laut RMV Mitte März bei 90 Prozent. "Hier ist noch Luft nach oben, schließlich liegt der Standard im RMV bei 95 Prozent", sagte Geschäftsführer Knut Ringat. Schuld seien weiterhin technische Probleme an einigen Zügen, für die der Hersteller Alstom verantwortlich sei.

Immer noch viel Diesel

Die neuen Wasserstoffzüge decken bisher nur den Verkehr auf der RB15 komplett ab. Auf der RB12 von Frankfurt nach Königstein sind immer noch teilweise Dieselzüge im Einsatz. Den Betrieb der Linie RB16 von Friedrichsdorf nach Friedberg (Wetterau) übernimmt weiterhin die Hessische Landesbahn mit Dieselzügen. Für die Kunden der RB11 von Frankfurt-Höchst nach Bad Soden gibt es unterdessen den nächsten Rückschlag: Seit dem 29. März ist der Verkehr auf der Linie bis auf Weiteres komplett eingestellt. Schuld sind Bauarbeiten an der Regionaltangente West.

Es ist nach wie vor unklar, wann die Wasserstoffzüge auf allen vier Linien im Taunusnetz im Einsatz sein werden. Der RMV sprach im März von "voraussichtlich einigen Wochen".

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 01.04.2024, 10.00 Uhr

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Quelle: hessenschau.de