Putin genehmigt Verkauf Fraport erhält doch noch Geld für Beteiligung in Russland

Fraport steht kurz vor dem Verkauf seiner Anteile am Flughafen St. Petersburg an einen Investor aus dem Nahen Osten. Der Erlös soll im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen - das Geschäft wurde offenbar von Wladimir Putin persönlich genehmigt.

Das Flughafen-Gebäude ist bei Sonnenschein von außen zu sehen, eine große Straße führt dorthin.
Der Flughafen Pulkovo liegt südlich von Sankt Petersburg. Bild © Fraport

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport beendet endgültig sein Engagement am Flughafen im russischen St. Petersburg. Man stehe kurz vor dem Vollzug des Verkaufs der Anteile an den Investor Orbit Aviation LLC aus dem Nahen Osten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Der Flughafenbetreiber konnte nach eigenen Angaben den Käufer in einem strukturierten Prozess selbst auswählen. Das Geschäft musste aber laut der Nachrichtenagentur Interfax vom russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich genehmigt werden.

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Für seine Minderheitsbeteiligung am Flughafen erhalte das Unternehmen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. "Mit dem Vollzug dieser Transaktion beenden wir unser Engagement in Russland", erklärt Fraport-Chef Stefan Schulte.

Pulkovo-Flughafen auch militärisch genutzt

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte Fraport seine Leistungen an dem Flughafen Pulkovo in St. Petersburg zwar bereits eingestellt. Der Konzern war in der Öffentlichkeit jedoch dafür kritisiert worden, dass sie sich nicht vollständig von der Beteiligung trennen wollten.

Medienrecherchen hatten offengelegt, dass der Flughafen südlich von Sankt Petersburg zumindest zeitweise offenbar auch militärisch im Krieg gegen die Ukraine genutzt wurde. Fraport erklärt damals, dass man keine Möglichkeit sehe, seine Anteil zu veräußern, ohne dabei dem russischen Staat Millionen zu überlassen.

Im vergangenen Jahr hatte der russische Präsident Putin schließlich die Anteile der bisherigen Betreibergesellschaft in eine neue Holding übertragen. Dabei verlor die Fraport unter anderem ihre Stimmrechte, die Beteiligung an sich blieb aber bestehen.

Die Forderungen gegen die Betreiber-Holding wurden im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 163,3 Millionen Euro vollständig abgeschrieben worden - also als Verlust gebucht - weil man nicht mit Erstattungen aus dem mit Sanktionen belegten Russland rechnete.14 Jahre lang war Fraport am Betrieb beteiligt, 30 Jahre Laufzeit waren ursprünglich vorgesehen.

Die Fraport ist überwiegend in öffentlichem Besitz. Das Land Hessen mit 31,31 Prozent und die Stadt Frankfurt mit 20 Prozent sind die beiden größten Anteilseigner.

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Redaktion: Sophia Averesch

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de mit Informationen von Roman Warschauer (hr), dpa/lhe