Längere Fahrtzeiten, defekte Anzeigetafeln Riedbahn-Ersatzverkehr läuft mit kleineren Problemen an

Bus statt Bahn: Weil die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim saniert wird, müssen Reisende auf einen Ersatzverkehr umsteigen. Die Bahn ist zufrieden mit dem Auftakt - doch es gab auch Probleme.

Ein Bus steht am Frankfurter Hauptbahnhof. Menschen in gelben Warnwesten stehen für Auskünfte bereit.
Bus statt Bahn: Ein Bus wartet auf Fahrgäste, die vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Langen (Offenbach) fahren wollen. Bild © hr/Marie-Cathérine Fromm
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So laufen die Bauarbeiten an der Riedbahn-Strecke

hs
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Seit dem späten Montagabend ist die Strecke der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim für eine Generalsanierung gesperrt - und damit ist auch der Ersatzverkehr gestartet. Bis Mitte Dezember sollen Reisende mit Bussen an ihr Ziel kommen.

"Wir haben den Ersatzverkehr wie geplant in vollem Umfang in Betrieb genommen", sagte Felix Thielmann, Projektleiter bei der Bahn, am Dienstag. "Es ist wirklich der größte Ersatzverkehr, den wir jemals hatten." Man sei sehr zufrieden mit dem Auftakt. 

Doch minimale Knackpunkte gebe es noch: "Das eine oder andere Detail fehlt noch, bis es komplett rund läuft", erklärte Thielmann. Bei den Haltestellen gebe es noch wenige mögliche Verbesserungen, etwa, dass diese von parkenden Autos freigehalten würden. "Wir sind in Maximalstärke vor Ort, um alles so glatt wie möglich laufen zu lassen."

Kaum Klagen am Frankfurter Hauptbahnhof

Am Frankfurter Hauptbahnhof ließ das Chaos am Dienstagmorgen auf sich warten. Zwei sogenannte Reisendenlenker, die Fahrgästen behilflich sein sollen, sagten, es sei "sehr überschaubar". Die Lenker sollen während aller Ferienzeiten und zwei Wochen danach an großen Haltestellen den Reisenden helfen, hieß es von der Bahn. 

Auch ein junger Fahrgast der RE70-Alternative zeigte sich zufrieden: "Alles ist super, die Busse fahren im Grunde pünktlicher als die Züge und die Fahrtzeit ist auch voll okay", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. 

Eine Frau war dagegen etwas verärgert. Sie müsse nun mit dem Fahrrad in den Nachbarort und brauche von dort nun rund 50 statt 30 Minuten bis nach Frankfurt. "Von meinem Heimatort muss ich das Dreifache an Zeit einrechnen, das ist keine Option für mich", sagte sie. Pünktlich bei ihrer Arbeit in einem Krankenhaus zu sein, "ist unmöglich". 

Probleme in Südhessen

In Südhessen kam es am Dienstag zu einzelnen Zwischenfällen: Nach hr-Informationen funktionierte etwa an einem Bus die Anzeigetafel nicht, sodass das Fahrtziel nicht sichtbar war. Zudem sorgte eine Straßensperrung bei einem Bus für Verzögerung, weil der Fahrer die Umleitung nicht kannte.

In Biblis (Bergstraße) löste die Lage der Ersatzhaltestelle bei einigen Fahrgästen Unmut aus. Sie befindet sich etwa 750 Meter vom Bahnhof entfernt. "Normalerweise fährt ein Ersatzverkehr am Bahnhof ab und nicht mitten in der Wildnis", klagte ein Mann.

Mehr als 1.000 Fahrten täglich

Während der fünfmonatigen Bauarbeiten bis Dezember 2024 werden Regionalbahnen und S-Bahnen durch einen Ersatzverkehr mit Bussen ersetzt. Fernverkehrs- und Güterzüge fahren auf Umleitungsstrecken weiter. 

Die Busse fahren im Regionalverkehr auf zwölf Linien alle 5 bis 15 Minuten. Das sind insgesamt über 1.000 Fahrten für rund 16.000 Reisende pro Tag. Mit dieser dichten Taktung wolle man auch verhindern, dass viele Leute aufs Auto umsteigen, sagte Projektleiter Thielmann. 

Damit sich die Fahrgäste gut im Ersatzverkehr zurechtfinden, werden sie vor und während der Fahrt in Echtzeit informiert. Sie können etwa auf ihrem
Smartphone den Weg zur nächsten Ersatzhaltestelle sehen und live verfolgen, wo ihr Ersatzbus gerade fährt und wie weit er noch entfernt ist. Die Reisenden sehen den Streckenverlauf auf digitalen Anzeigen an vielen Haltestellen, außen am Bus und im Innenraum.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 16.07.2024, 16.20 Uhr,

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Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Anna Vogel, dpa/lhe