Verkehr rollt auf südlichem Teil Salzbachtalbrücke wieder für Verkehr frei
Der Verkehr rollt wieder: Der südliche Teil der neuen Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 in Wiesbaden ist offiziell eröffnet worden. In beiden Richtungen wird der Verkehr über jeweils zwei verengte Fahrstreifen geführt, bis auch der zweite Teil der Brücke im Jahr 2025 fertig ist.
Mit der Freigabe werde ein wichtiges Etappenziel erreicht und der Verkehr in der Metropolregion Rhein-Main entlastet, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Montag (18.12.2023) bei der Eröffnung.
Seit 16.20 Uhr rollt der Verkehr auf der A66 in Fahrtrichtung Frankfurt, etwas später folgte der Startschuss in Richtung Rüdesheim. Die Autos fahren auf zunächst je zwei verengten Fahrstreifen. Die Euphorie bei den Fahrern war dennoch groß: Sie starteten mit einem Hupkonzert über die Brücke.
Bereits am vergangenen Wochenende hatte es den "Tag der offenen Brücke" gegeben - allerdings nicht für Autos und Lkw: Rund 10.000 Menschen spazierten und radelten nach Angaben der Stadtpolizei Wiesbaden über den südlichen Teil der Brücke.
Bundesverkehrsminister: "Höchstleistungsprojekt"
Verbunden mit der Freigabe sei eine gute Botschaft, sagte Wissing. "Es zeigt, dass wir moderne und leistungsfähige Brücken auch unter schwierigen Bedingungen zügig bauen können."
Der Bundesverkehrsminister sprach von einem Höchstleistungsprojekt. "Hier wurde ein beeindruckendes Bauwerk auf technisch höchstem Stand geschaffen, das den Verkehr sicher und zuverlässig meistert."
Hessens Verkehrsminister betont Bedeutung von Investitionen
Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) zeigte sich ebenfalls froh, dass der Verkehr wieder über die Brücke rollen kann. Er betonte die Bedeutung von Investitionen in die Infrastruktur. "Weil wir haben hier in Wiesbaden wirklich gesehen, was passieren kann, wenn etwas, was man gedacht hat, das immer da ist, auf einmal nicht mehr funktioniert."
Pendlerinnen und Pendler mussten auf Umleitungen ausweichen oder durch das Wiesbadener Stadtgebiet fahren. Nach Angaben der Stadt fuhren bis zu 80.000 Fahrzeuge am Tag zusätzlich durch das Wiesbadener Verkehrsnetz. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sagte am Montag, die Situation nach der Havarie sei ein "verkehrstechnischer Albtraum" gewesen.
Ende eines der größten Verkehrshindernisse
Mit der Eröffnung des südlichen Teils der Salzbachtalbrücke ist eines der größten Verkehrshindernisse in Hessen nach rund zwei Jahren Geschichte. Die wichtige Verbindung zwischen dem Rheingau und Wiesbaden bis nach Frankfurt war gesprengt und wieder aufgebaut worden - nachdem im Sommer 2021 ein Pfeiler eingebrochen war.
Zwar ist die Salzbachtalbrücke gerade einmal 300 Meter lang. Doch seit der Sprengung mussten 80.000 Fahrzeuge pro Tag eine großräumige Umleitung fahren - oder im Schneckentempo durch die Stadt Wiesbaden.
Nördlicher Teil noch im Bau
Abgeschlossen ist das 225-Millionen-Euro-Projekt Salzbachtalbrücke noch nicht. Der nördliche Teil der Brücke befindet sich noch im Bau. Die komplette Freigabe ist für den Sommer 2025 vorgesehen. Bauherrin ist die Autobahn GmbH des Bundes.
Die Gesamtkosten für den Neubau liegen bei etwa 225 Millionen Euro - 2018 waren noch 146,4 Millionen Euro veranschlagt worden. Als Grund für die Kostenerhöhung hatte die Autobahngesellschaft die allgemein gestiegenen Baupreise genannt.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 18.12.2023, 19.30 Uhr
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