Um den Preis stabil zu halten Hessische Spargelbauern reduzieren Anbauflächen

Im vergangenen Jahr gab es zu viel Spargel - die Preise stürzten ab. Um das zu verhindern, reduzieren Bauern in diesem Jahr teils deutlich die Anbauflächen. Spargel soll aber nicht teurer werden.

Spargelernte
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Absatzprobleme im Vorjahr, ein höherer Mindestlohn in diesem Jahr, Inflation, steigende Energiepreise - und trotzdem blicken die Spargelbauern positiv auf die bevorstehende Saison. "Ich sehe da keine Krise, das ist einfach eine Marktanpassung", sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen, Rolf Meinhardt.

Nach Angaben des Bauernverbandes haben die Landwirte ihre Anbauflächen zum Teil deutlich reduziert. "Die großen Mengen an Spargel im letzten Jahr haben zu einem Überangebot geführt, viele Landwirte wurden ihren Spargel nicht los", heißt es vom Verband.

Kilopreise deutlich unter 20 Euro angepeilt

Wegen des Krieges in der Ukraine seien derzeit die Energiekosten hoch. Die Bauern müssen außerdem seit Oktober einen höheren Mindestlohn zahlen, 12 Euro pro Stunde statt 10,45 Euro. "Der Mindestlohn trifft die Betriebe schwer", heißt es beim Verband. Die logische Folge wäre, höhere Preise für das Gemüse zu nehmen. Die Spargelbauern wollen dennoch das Gemüse auf dem Preisniveau des Vorjahres halten: Für ein Kilogramm Spargel der Premiumklasse werden die Preise deutlich unter 20 Euro liegen, sagte Meinhardt. "Es gibt auch Spargel unter zehn Euro, so dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist."

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Warum ist Spargel so teuer?

Spargel gilt als kalorienarm und gesund, weil das Gemüse nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung auf natürlichem Weg entschlackt und entwässernd wirkt. Die Ernte ist Knochenarbeit: Stange für Stange muss per Hand geerntet werden. Deshalb ist Spargel im Vergleich zu anderen Gemüsesorten recht teuer. Ein geübter Spargelstecher braucht knapp eine Viertelstunde, bis er zwei Kilo geerntet hat. Das ist die Menge, die normalerweise für eine Familie mit vier Personen reicht.

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Ernte-Roboter könnten in einigen Jahren Personalkosten senken

Die Anbauflächen seien aber teils deutlich kleiner: "Der Trend wird auf 20 Prozent weniger Spargel gehen", glaubt Meinhardt. "Wir haben versucht, an allen Kostenschrauben zu drehen." Glücklicherweise gingen die Energie- und Düngerpreise wieder zurück. Zudem brauche man weniger Personal und könne sich die Leute aussuchen, was in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht gegangen sei. Angesichts der steigenden Mindestlöhne glaubt er auch an den Einsatz von Ernterobotern in einigen Jahren.

Dennoch haben die vergangenen Jahre einigen Bauern schwer zu schaffen gemacht. "Besonders bei kleinen und mittleren Betrieben haben einige aufgehört", heißt es beim Bauernverband. "Der Trend wird dahin gehen, dass die kleinen Betriebe kaputt gehen", schlussfolgert Meinhardt.

Umweltministerium: Spargelbetriebe werden weniger

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden deutschlandweit im vergangenen Jahr 110.300 Tonnen Spargel geerntet. Die Anbaufläche im Ertrag der über 1.465 Betriebe lag bei 21.267 Hektar. Dem hessischen Umweltministerium zufolge produzierten im vergangenen Jahr in Hessen noch 100 Betriebe eine Gesamtspargelernte von knapp 8.000 Tonnen. Im Jahr zuvor waren es 117 Betriebe mit einer Ernte von mehr als 9.500 Tonnen. Dem Ministerium zufolge soll die Spargelsaison in diesem Jahr am 5. April offiziell eröffnet werden.

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Sendung: hr-iNFO, 19.3.2023, 10 Uhr

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Quelle: dpa/lhe