"Großes Potential" Studie befürwortet Ausbau der Straßenbahnlinie von Frankfurt nach Langen

Regional- und S-Bahnen fahren bereits nach Neu-Isenburg und Langen, bald könnten auch Straßenbahnen hinzukommen: Eine Machbarkeitsstudie sieht "großes Potenzial" für eine Verlängerung der Frankfurter Linie 17 in Richtung Süden.

Gleise in Frankfurt
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Die Verlängerung der Frankfurter Straßenbahn 17 über Neu-Isenburg nach Dreieich und Langen ergibt in vielerlei Hinsicht Sinn: Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die drei Gemeinden am Donnerstag vorgestellt haben.

Die Verlängerung habe "großes Potenzial – wirtschaftlich, technisch und städtebaulich", teilten sie mit. Das beauftragte Beratungsunternehmen Ramboll empfehle demnach, die Planungen in diese Richtung weiter voranzutreiben.

"130.000 Einwohner profitieren von der Straßenbahnverlängerung"

"Von der untersuchten Straßenbahnverbindung profitieren gut 130.000 Einwohner und etwa 90.000 Arbeitsplätze in den drei Kommunen", hieß es. Die Zahl der täglichen Fahrgäste auf der bestehenden Strecke, die bisher an der Frankfurter Stadtgrenze zu Neu-Isenburg endet, würden sich durch die Verlängerung verdreifachen.

Eine Verlängerung rechne sich zudem. Bund und Land könnten möglicherweise über 90 Prozent der Kosten von rund 170 Millionen Euro fördern. Auch technisch sei sie machbar, so die Einschätzung der Gutachter. Städtebaulich biete sie die Chance, die Innenstädte von Neu-Isenburg, Dreieich und Langen aufzuwerten.

Beteiligte Kommunen: Mehr Raum für Rad- und Fußverkehr

Jährlich könnten über 11,3 Millionen Pkw-Kilometer eingespart werden. Zusätzlich käme es durch die Verlängerung der Linie 17 auch zu einer Entlastung der stark nachgefragten S-Bahn-Verbindung Richtung Darmstadt. Und: Die Gutachter rechnen mit etwa 5.400 Neukunden täglich.

Durch den reduzierten Durchgangsverkehr könne der Verkehrsraum umgestaltet und zeitgemäßer aufgeteilt werden - etwa durch die Schaffung von Außengastronomie, mehr Raum für Rad- und Fußverkehr, zusätzliche Logistikdienste, eine verbesserte Barrierefreiheit und Begrünung. Damit steige die Aufenthaltsqualität und die Städte würden sich besser auf den Klimawandel einstellen können.

Erste Bahn könnte frühestens ab etwa 2034 fahren

Eine solche Straßenbahnverbindung von Frankfurt über Neu-Isenburg bis nach Dreieich und Langen könnte also ein zukunftsweisendes Angebot für die vielen Pendlerinnen und Pendler sein, die heute täglich im Westkreis Offenbach unterwegs sind oder von dort nach Frankfurt fahren, urteilten die Bürgermeister der drei Städte gemeinsam mit dem Frankfurter Mobilitätsdezernenten Wolfgang Siefert laut Mitteilung.

Entsprechende Planungen sollen fortgesetzt werden, hieß es weiter. Bis zur Umsetzung der Verlängerung könnte jedoch noch einige Zeit vergehen: Es sind noch umfangreiche Vorplanungen und Konzepte nötig, bis überhaupt an eine Genehmigung und den Bau gedacht werden kann.

Ab etwa 2034 könne die erste Straßenbahn über die Frankfurter Haltestelle "Neu-Isenburg Straßenbahn" in Richtung Langen eventuell ihre Fahrt aufnehmen.

Redaktion: Sonja Fouraté

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de