Bahnverkehr und Frankfurter Flughafen betroffen Donnerstag wird in Hessen zum "Super-Streiktag"

Der Lokführer-Streik stellt Pendler und Reisende ab Donnerstag auf eine Geduldsprobe. Hessens Verkehrsverbünde erwarten Ausfälle im S-Bahn- und Regionalverkehr. Außerdem können sich Passagiere den Weg zum Frankfurter Flughafen sparen.

Ein Reisender hat es sich im Frankfurter Bahnhof "gemütlich" gemacht.
Ein Reisender hat es sich im Frankfurter Bahnhof "gemütlich" gemacht. Bild © picture-alliance/dpa
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Bahnstreik und Streik am Flughafen – Streiknation Deutschland?

Auf eiem Schild steht: "Dieser Betrieb wir dbestreikt!"
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Die Lokführer befinden sich wieder im Arbeitskampf: Den Auftakt machte der Güterverkehr am Mittwochabend. "In den ersten Bereichen der DB Cargo ist der Streik angelaufen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf Anfrage.

Es ist der fünfte Ausstand in dem seit November laufenden Tarifstreit. Und dieser wird am Donnerstag für insgesamt 35 Stunden auf den Personenverkehr bei der Deutschen Bahn ausgeweitet. Von 2 Uhr bis Freitag 13 Uhr will die GDL im Tarifkonflikt mit der Bahn den Fern- und Regionalverkehr bestreiken.

S-Bahn- und Regionalzug-Ausfälle im RMV

Der Streik wird auch in Hessen den Zugverkehr beeinträchtigen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund erklärte, es sei davon auszugehen, dass S-Bahnen und Regionalzüge im RMV-Gebiet betroffen sein werden. Für das sogenannte Taunusnetz (RB11, RB12, RB15 und RB16) stehe bereits fest, dass alle Zugfahrten ersatzlos entfallen.

Zur Kahlgrundbahn (RB56) veröffentlichte der RMV Fahrtprognosen für beide Streiktage. Ebenfalls einzusehen auf der Internetseite ist der Streikfahrplan auf den Kurhessenbahn-Linien RB94 und RB97.

Nach Angaben der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq und der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft VGF gibt es mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Buslinien für Frankfurt eine Reihe von Alternativen. Fahrten der Unternehmen Cantus, Hessische Landesbahn, Vias und Vlexx sind ebenfalls nicht vom Streik betroffen.

Neun Regionalzuglinien im NVV betroffen

Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) listet auf seiner Homepage neun Regionalzuglinien auf, die von dem Ausstand betroffen sein könnten. Dazu gehören die Linien von Bebra nach Frankfurt, Kassel - Frankfurt und Kassel - Bad Wildungen.

"Ob für einige Linien Ersatzfahrpläne erstellt werden, ist aktuell nicht klar", heißt es dort. Alle anderen Regionalzug- und RegioTramlinien würden voraussichtlich regulär fahren. Sollten aber auch Stellwerke bestreikt werden, könne es zu weiteren Zugausfällen kommen. 

Knackpunkt Absenkung der Wochenarbeitszeit

Knackpunkt des seit Monaten schwelenden Tarifstreits ist die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen.

GDL-Chef Claus Weselsky hatte bei der Streikankündigung am Montag gesagt: "Damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche." Diese Zahl werde man dem Management der Bahn auch in Zukunft ins Gedächtnis rufen, "notfalls immer und immer wieder", teilte die GDL mit.

Lokführer kündigen "Wellenstreiks" an

Weselsky sprach davon, dass der aktuelle Streik nur der Anfang sein werde, bis die Bahn einlenke. Weitere Streiks sollen demnach folgen, sie würden aber "nicht mehr einzeln angekündigt", sagte der GDL-Chef, man werde nicht mehr 48 Stunden im Voraus darüber informieren: "Wir beginnen sogenannte Wellenstreiks."

Die Deutsche Bahn warf der GDL vor, mit ihrem Verhalten im Tarifkonflikt und der jüngsten Streikankündigung das deutsche Eisenbahnsystem zu gefährden. "Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

Streik auch am Frankfurter Flughafen

Gestreikt wird am Donnerstag auch am Frankfurter Flughafen. Dort treten die Luftsicherheitskräfte in einen Warnstreik. Deshalb wurde der Flughafen an diesem Tag für abfliegende Passagiere gesperrt. Wegen der ausfallenden Kontrollen könnten keine Fluggäste von der Landseite den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport.

Das Unternehmen empfiehlt den Passagieren, Kontakt mit ihren Airlines aufzunehmen und auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen. Ursprünglich waren für den Donnerstag 1.170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren an Bord geplant. Welche Verbindungen ausfallen, sei Sache der jeweiligen Airline, sagte ein Flughafensprecher.

Bis Mittwochmittag waren bereits 650 Flüge annulliert. Es werde Starts und auch Landungen geben, sodass auch Transitreisende umsteigen können. Der größte Kunde Lufthansa, der mehr als zwei Drittel des Frankfurter Aufkommens bestreitet, wird allerdings am Donnerstag auch von seinem Bodenpersonal bestreikt. Der Warnstreik sollte bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortgesetzt werden.

Weitere Informationen

Redaktion: Fabian Weidenhausen

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 4.3.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, AFP