Flughafen Frankfurt Streik bei Lufthansa-Tochter Discover - Flüge gestrichen

Passagiere der Lufthansa-Tochter Discover Airlines müssen mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Piloten und Flugbegleiter wollen für vier Tage die Arbeit niederlegen. Betroffen ist auch der Frankfurter Flughafen.

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Streik bei Discover Airlines hat begonnen

Menschen und ein Hund in Streik-Warnwesten in einem Flughafengebäude, auf einem Banner steht "Kabine im Streik, Himmel bleibt leer"
Kundgebung am ersten Streiktag vor und im Flughafen Frankfurt. Bild © Imago Images
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Beim Lufthansa-Ferienflieger Discover Airlines hat der geplante viertägige Streik begonnen. Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und UFO haben die Piloten und das Kabinenpersonal dazu aufgerufen, bis Freitag die Arbeit niederzulegen. Der Streik begann um kurz nach Mitternacht in der Nacht zu Dienstag.

Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland. Am Flughafen Frankfurt sind in dem Zeitraum insgesamt rund 104 Starts und 104 Landungen betroffen. Dazu kommen rund 62 Flüge, die ab und nach München geplant sind.

Nach eigenen Angaben musste die Fluggesellschaft von den 24 für Dienstag vorgesehenen Verbindungen bislang einige wenige streikbedingt streichen. Darunter seien sechs Starts, etwa nach Griechenland und in die USA.

Kundgebung am Dienstag in Frankfurt

Discover Airlines erklärte, man arbeite daran, die Auswirkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Flüge durchzuführen. Passagiere sollten regelmäßig ihren Flugstatus prüfen und Kontaktdaten in ihrer Buchung hinterlegen.

Am Dienstag, dem ersten Streiktag, ist das UFO-Personal zu einer Kundgebung in der Abflughalle A im Terminal 1 am Frankfurter Flughafen aufgerufen, teilte die Gewerkschaft weiter mit.

Discover verurteilt Streikpläne

Die Interessensvertretungen von Piloten und Kabinenpersonal hatten sich zusammengeschlossen, um einen bereits bestehenden Tarifvertrag der Konkurrenzgewerkschaft Verdi mit Discover überflüssig zu machen und stattdessen ein eigenes Tarifwerk durchzusetzen. 

Bei der Airline stößt der Arbeitskampf auf Unverständnis. "Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften UFO und VC aufs Schärfste", erklärte das Unternehmen. Es sei völlig unverantwortlich, die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt wurde. 

So habe man für die Beschäftigten Tarifverträge abgeschlossen, die unter anderem Gehaltserhöhungen von bis zu 38 Prozent in der Kabine und rund 16 Prozent im Cockpit garantierten, erklärte die Airline.

Deutliche Voten für Streik

Die Mitglieder von UFO und VC hatten bei Urabstimmungen deutlich für Warnstreiks gestimmt, wie die Gewerkschaften am vergangenen Mittwoch mitteilten. Beim Kabinenpersonal war die Abstimmung besonders klar ausgefallen: 91,8 Prozent der Mitglieder hätten laut UFO für Streiks votiert.

Auch bei Cockpit hatten sich die Mitglieder laut der Gewerkschaft mit 81 Prozent deutlich für Arbeitskämpfe entschieden. Mit einer Wahlbeteiligung von 90 Prozent sei das erforderliche Quorum deutlich überschritten worden.

Zuletzt im Februar gestreikt

Die VC bestreikte Discover bereits Anfang des Jahres. Der Ausstand im Februar hatte nach Konzernangaben am Frankfurter Flughafen nur geringe Auswirkungen.

Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen ausschließlich von München und Frankfurt zu Ferienzielen in Europa und Übersee. Mit rund 420 Piloten ist die Fluggesellschaft vergleichsweise klein. Sie soll vor allem Condor im touristischen Geschäft Konkurrenz machen.

Redaktion: Christian Albrecht und Pia Stenner

Quelle: mit Informationen von Roman Warschauer, hessenschau.de