Fachangestellte fordern mehr Geld Streik in Tierarztpraxen - Protest in Frankfurt
Wer am Freitag mit seinem Haustier zu einer Tierarztpraxis musste, stand möglicherweise vor verschlossenen Türen: Die Tiermedizinischen Fachangestellten haben für mehr Lohn gestreikt. In Frankfurt gingen mehrere Dutzend auf die Straße.
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"Jeden Tag beweisen wir, dass wir weit mehr sind als 'Festhaltefachkräfte'", gab sich der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) am Freitag kämpferisch.
Vielmehr unterstützten die Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) die Tierärzte bei der Behandlung und Untersuchung der Tiere, bei der Organisation der Praxis und der Beratung von Tierhalterinnen und Tierhaltern.
Kundgebung in Frankfurt auf dem Paulsplatz
Das müsse besser entlohnt werden, betonte der Verband - und rief für Freitag die bundesweit rund 24.000 Beschäftigte bei Tierärzten zum Streik. In Frankfurt fand am Mittag eine Protestkundgebung auf dem Paulsplatz statt. Am Protest beteiligten sich etwa 80 Menschen - und damit weniger als erwartet. Der Streik im Nahverkehr verhinderte laut Veranstalter eine höhere Beteiligung.

Der Besuch beim Tierarzt konnte sich wegen des Streiks als schwierig erweisen: Einige der rund 890 Tierarztpraxen in Hessen blieben geschlossen, in vielen anderen musste mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Die Notfallversorgung war aber sichergestellt, betonte der Berufsverband.
12,5 mehr Geld gefordert
Die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (BPT) hatten sich im vergangenen Jahr festgefahren.
Der VMF fordert 12,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 300 Euro mehr im Monat sowie eine bessere Bezahlung für Auszubildende - und zwar rückwirkend zum Oktober. Die Arbeitgeberseite, also die Tierärztinnen und Tierärzte, nennen die Forderungen "unrealistisch hoch".