Verdi erhöht Druck Ab Mittwoch Warnstreiks in Rhein-Main und Südhessen - auch in Nahverkehr und Kitas

Nachdem in Mittelhessen bereits am Dienstag Beschäftigte im öffentlichen Dienst gestreikt haben, geht es am Mittwoch in Südhessen und Rhein-Main weiter. Im Frankfurter Nahverkehr müssen Fahrgäste mit Einschränkungen rechnen.

Zwischen zwei U-Bahnen in Frankfurt ist ein Transparent mit der Aufschrift"Heute Warnstreik" gespannt.
Auch Frankfurter U-Bahnen sind vom Warnstreik betroffen. Bild © Imago Images

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter: Auch am Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte in Hessen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In Frankfurt, dem Rhein-Main-Gebiet und Südhessen sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes den kompletten Tag über streiken.

Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen. Sie sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Bereits am Dienstag hatten Beschäftigte in Marburg und dem Kreis Marburg-Biedenkopf die Arbeit niedergelegt.

Streiks in Frankfurt und Rhein-Main

Für die Region rund um Frankfurt hat Verdi am Mittwoch einer Mitteilung zufolge in folgenden Bereichen zum Warnstreik aufgerufen:

  • Frankfurter Verkehrsgesellschaft (U-Bahnen und Trams)
  • Kommunale Beschäftigte der Stadt Frankfurt inkl. Eigenbetriebe und Stadtentwässerung
  • Städtische Bühnen Frankfurt
  • Klinikum Höchst
  • Stadt Offenbach inklusive Mainarbeit
  • Städte und Gemeinden in den Kreisen Main-Taunus, Hochtaunus, Wetterau und Offenbach
  • Rettungsdienst Offenbach
  • Beschäftigte freier Träger von Kitas
  • Beschäftigte der Lahn-Dill-Kliniken
  • Öffentlicher Dienst in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis
  • Behinderteneinrichtungen
  • Altenhilfe
Geschlossene U-Bahn-Station in Frankfurt
In Frankfurt sollen am Mittwoch unter anderem die U-Bahnen stillstehen. Bild © Anne-Katrin Hochstrat/hr

Tram- und U-Bahnlinien in Frankfurt betroffen

"Es ist damit zu rechnen, dass von Betriebsbeginn an alle neun U-Bahnlinien und zehn Straßenbahnlinien vom Streik betroffen sind", teilte die Verkehrsgesellschaft Traffiq mit. Dies werde "viele Fahrgäste schmerzhaft treffen." S-Bahnen, Regionalzüge und auch die städtischen Frankfurter Buslinien sollen allerdings normal fahren.

Die Streikenden sollen sich am Mittwoch vor dem Frankfurter Gewerkschaftshaus versammeln. Von dort ist ab 11 Uhr ein Demonstrationszug durch die Innenstadt zur Hauptwache geplant. Die Abschlusskundgebung soll dort gegen 11.45 Uhr starten.

Die zum Warnstreik aufgerufenen Beschäftigten "machen die Arbeit der öffentlichen Daseinsvorsorge, die Arbeit des Staates", sagte Verdi-Funktionärin Schwenger. Sie müssten zwingend gestärkt werden, statt wie zuletzt "kaputtgespart" und an die Belastungsgrenze gebracht.

Streiks auch in Südhessen

Auch in Südhessen finden am Mittwoch Warnstreiks statt. Betroffen sind Darmstadt, sowie Kommunen im Kreis Darmstadt-Dieburg und im Kreis Groß-Gerau. In Darmstadt, Rüsselsheim und Riedstadt finden jeweils ab 9 Uhr Demonstrationen und Kundgebungen statt.

Nach Aukunft einer Verdi-Sprecherin streiken Beschäftigte unter anderem in der öffentlichen Verwaltung, in Kitas, Schwimmbädern, auf Friedhöfen, bei der Müllabfuhr und zahlreichen anderen Einrichtungen.

Was Verdi im öffentlichen Dienst fordert

Verdi fordert ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantengehalte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Auch drei zusätzliche freie Tage stehen auf der Forderungsliste. 

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen findet am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. bis 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt.

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