Verdi-Streiks von Kassel bis Frankfurt Flugzeuge, Busse und U-Bahnen: Das ist der Streik-Kalender für diese Woche

Die Streikwelle der Gewerkschaft Verdi ebbt in dieser Woche nicht ab - im Gegenteil. Es kommt zu einer großen Offensive in Hessen. Hier die geplanten Streiks in der Übersicht.

Ein Mann hält eine Verdi-Fahne in der Hand.
Die Verdi-Streiks gehen in der kommenden Woche weiter. Bild © picture-alliance/dpa

Die Verdi-Streiks gehen in dieser Woche weiter - und das in verschärfter Form. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. An insgesamt sechs Tagen kommt es in unterschiedlichen Bereichen in Hessen zu Einschränkungen.

Neben dem Frankfurter Flughafen und dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind unter anderem Kliniken und Müllabfuhren betroffen - so könnte die Müllentsorgung in Wiesbaden mehrere Tage stocken. Die Dauer der Streiks "variiert von einem bis zu mehreren Tagen quer durch alle Branchen", so eine Verdi-Sprecherin.

Hier eine erste Auflistung der geplanten Streiks laut Gewerkschaft Verdi - sortiert nach Wochentagen:

Verdi-Streiks in Hessen am Montag (10. März):

  • Flughafen Frankfurt
  • Klinikum Höchst (OP und Anästhesie)
  • Klinikum Hanau
  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau
  • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen Darmstadt
  • Kommunaler IT-Dienstleister EKOMM 21

Verdi-Streiks in Hessen am Dienstag (11. März):

  • Hessenweiter Streik im öffentlichen Dienst - vor allem städtische Einrichtungen betroffen
  • Große Kundgebung am Frankfurter Römerberg - es werden 7.000 Streikende erwartet
  • Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF): Straßenbahnen und U-Bahnen
  • Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVG): Busse
  • ESWE Verkehr Wiesbaden: Busse
  • Städtische Bühnen Frankfurt
  • Mainova Frankfurt
  • Klinikum Höchst
  • Klinikum Hanau
  • Klinikum Kassel
  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau
  • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen Darmstadt
  • Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES)
  • Entsorgungsbetrieb der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW)
  • Kommunaler IT-Dienstleister EKOMM 21

Verdi-Streik in Hessen am Mittwoch (12. März):

  • Große Kundgebung in Kassel
  • Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF): Straßenbahnen und U-Bahnen
  • Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVG): Busse
  • ESWE Verkehr Wiesbaden: Busse
  • Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG): Straßenbahnen und Busse
  • Klinikum Kassel
  • Klinikum Höchst
  • Städtische Kitas, Horte und Jugendeinrichtungen in Kassel
  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau
  • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen Darmstadt
  • Kommunaler IT-Dienstleister EKOMM 21
  • Entsorgungsbetrieb der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW)
  • Betrieb der Stadtreiniger Kassel und Recyclinghöfe

Verdi-Streiks in Hessen am Donnerstag (13. März):

  • Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF): Straßenbahnen und U-Bahnen
  • Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVG): Busse
  • ESWE Verkehr Wiesbaden: Busse
  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau
  • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen Darmstadt
  • Entsorgungsbetrieb der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW)

Verdi-Streiks in Hessen am Freitag (14. März):

  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau
  • Entsorgungsbetrieb der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW)

Verdi-Streiks in Hessen am Samstag (15. März):

  • Betriebshof Bad Homburg Bauhof
  • Technische Verwaltung Hanau (Abfallentsorgung und Straßenreinigung)
  • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen Darmstadt
  • Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES)
  • Betrieb der Stadtreiniger Kassel und Recyclinghöfe

Anm. d. Red.: Es ist unklar, wer dem Streikaufruf folgt und welche konkreten Auswirkungen jeweils eintreten.

Verdi möchte Druck erhöhen

Mit der Ausweitung der Warnstreiks über die ganze kommende Woche will Verdi Hessen nach eigenen Angaben den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber spürbar erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 14. März. "Die Beschäftigten verdienen nicht nur mehr Geld, sondern Anerkennung, gerade von politisch Verantwortlichen", sagte Jens Ahäuser, der Tarifkoordinator von Verdi Hessen.

Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. "Dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf diese bewusste Provokation jetzt mit Streikmaßnahmen antworten, sollte niemanden wundern", so Ahäuser.

Forderung: Acht Prozent mehr Lohn

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Streiks im öffentlichen Dienst gegeben. So streikten am Freitag laut Verdi rund 4.000 Menschen in Hessen. Betroffen waren Kitas, Jugend- und Sozialämter ebenso wie Kliniken, Pflege- und soziale Einrichtungen.

Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie mehr freie Tage.

Redaktion: Bernhard Böth und Michelle Goddemeier

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de/Lars Hofmann