Öffentlicher Dienst Tausende bei Verdi-Warnstreiks in Südhessen, Frankfurt, Fulda und Kassel

Stadtverwaltungen, Krankenhäuser, Kitas: Erneut hat die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind alle Kreise, Städte und Gemeinden in Südhessen sowie Fulda, Kassel und Frankfurt. Dort kamen 1.000 Menschen zusammen, in Darmstadt waren es 2.500.

Streikende im öffentlichen Dienst am Mittwoch in Darmstadt.
Rund 2.500 Streikende kamen in Darmstadt zu einer Kundgebung. Bild © Mike Marklove (hr)
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Die Gewerkschaft Verdi hat die Streiks im Öffentlichen Dienst in Südhessen am Mittwoch auf alle Kreise, Städte und Gemeinden ausgeweitet. Betroffen ist außerdem Frankfurt. Dort begann um 10 Uhr am Gewerkschaftshaus ein Demonstrationszug mit rund 1.000 Menschen.

Zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen sind die Beschäftigten der Stadt und deren Eigenbetriebe. Dazu gehören unter anderem die Verwaltungsstellen, Kitas, Jugend- und Sozialamt sowie alle weiteren Ämter der Stadt. Die Abschlusskundgebung war auf dem Paulsplatz.

Rund 2.500 Streikende in Darmstadt

Für Pendlerinnen und Pendler lautet die gute Nachricht: Die Beschäftigten im Nahverkehr streiken nicht. Wie etwa die Darmstädter Verkehrsgesellschaft HEAG mobilo mitteilte, gilt für ihre Beschäftigten ein anderer Tarifvertrag.

In der Wissenschaftsstadt startete um 9.30 Uhr bei trübem Wetter ein Demonstrationszug am Hauptbahnhof, an dem laut Verdi rund 2.500 Streikende teilnahmen. Eine Kundgebung fand auf dem Friedensplatz statt. In Südhessen werden neben Kitas und der Verwaltung auch Kliniken und die Müllabfuhr bestreikt.

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Nachwuchs-Streik in Kassel

Bundesweit machen Nachwuchskräfte mit einem Jugendstreiktag auf ihre Forderungen an die Arbeitgeber aufmerksam. Rund 150 junge Streikende aus verschiedenen Bereichen versammelten sich ab 8 Uhr in Kassel am Klinikum. Die Abschlusskundgebung war am Hauptbahnhof.

In Osthessen sind außerdem die Stadt und der Kreis Fulda von einem Streik der Gewerkschaft Komba betroffen. Rund 800 Beschäftigte gingen dort am Mittwoch laut Gewerkschaft auf die Straße. Schwimmbäder bleiben dort geschlossen, Ämter arbeiten nur sehr eingeschränkt. Der Kreis hatte im Vorfeld gewarnt, dass in sogenannten publikumsintensiven Bereichen, etwa in der Zulassungsstelle, nicht alle Leistungen angeboten werden könnten und es zu Verzögerungen kommen könne.

Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst machen in Kassel mit einem Jugendstreiktag auf ihre Forderungen an die Arbeitgeber aufmerksam.
Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst demonstrierten am Mittwochmorgen in Kassel. Bild © Christian Vogel (hr)

3.800 Streikende am Dienstag

Am Dienstag hatten nach Angaben der Gewerkschaft bereits fast 3.800 Beschäftigte im öffentlichen Dienst gestreikt. Wie Verdi mitteilte, legten Beschäftigte in Ost- und Südhessen die Arbeit nieder - in Osthessen konkret in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg und Main-Kinzig sowie den Städten Hanau und Fulda.

In Südhessen waren die Landkreise Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße sowie die Stadt Darmstadt einbezogen. Grund sei die "enttäuschende zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen", teilte Verdi weiter mit. Es sei kein Angebot vorgelegt worden. "Wertschätzung sieht anders aus", hieß es.

Kundgebungen und Demos an mehreren Orten

Betroffen gewesen seien am Dienstag Stadtwerke, Krankenhäuser, Behindertenhilfe, Altenpflege, handwerklich-technische Beschäftigte, Beschäftigte aus allen Verwaltungsbereichen, Ver- und Entsorgung, Kitas und Sparkassen.

In Hanau gab es nach Angaben von Verdi auf dem Marktplatz eine Kundgebung mit 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Groß-Gerau nahmen 700 Beschäftigte an einer Demo vor dem Landratsamt teil.

In Darmstadt beteiligten sich 1.000 Streikende an einer Kundgebung auf dem Friedensplatz. 220 Streikende trafen sich in Heppenheim zu einem Demozug in Richtung Landratsamt.

Am Montag Streiks im Schwalm-Eder-Kreis

Im Schwalm-Eder-Kreis hatten schon am Montag die Beschäftigten der Kommunen und Verwaltungen gestreikt, darunter auch die Mitarbeitenden des Jobcenters Schwalm-Eder.

"Hoher Verdichtung der Arbeit etwas entgegensetzen"

Verdi fordert von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden.

Außerdem fordert Verdi unter anderem drei zusätzliche freie Tage, "um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen". Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam statt.

Redaktion: Sonja Fouraté und Marcel Sommer

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de