Sanitär- und Heizungsmesse Wasser sparen, Energie gewinnen: 5 nachhaltige Ideen

Wärmepumpen ohne schädliche Kältemittel, Wasser, das zweimal genutzt wird - und eine Badewanne, die auch leer Komfort bietet: Die Sanitärmesse ISH 2025 in Frankfurt zeigt Produkte, die den Alltag nachhaltiger und sparsamer gestalten sollen.

Viele Menschen sind auf einer Messe
Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft - ISH 2025 Frankfurt Bild © Emal Atif, hr
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Wie kann Wasser effizienter genutzt, Energie gespart und Nachhaltigkeit mit Komfort vereint werden? Diese Frage steht im Zentrum der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) 2025 in Frankfurt.

Unter dem Motto "Lösungen für eine nachhaltige Zukunft" zeigen mehr als 2.000 Aussteller aus 55 Ländern noch bis zum Freitag (21. März) ihre neuesten Entwicklungen. Rund 154.000 Besucherinnen und Besucher werden insgesamt erwartet.

Angesichts steigender Kosten und wachsender Umweltauflagen sind praktische und clevere Lösungen gefragt. Wir haben die Messe besucht und stellen fünf Innovationen vor.

Duschen - das Wasser aber zweimal nutzen

Jeden Morgen verschwinden in deutschen Haushalten im Schnitt bis zu hundert Liter Duschwasser im Abfluss. Das muss nicht sein, findet der Badarmaturenhersteller Hansgrohe und zeigt mit dem Hydraloop-System eine Alternative: Es sammelt Wasser aus Dusche, Wanne und Klimaanlage, reinigt es biologisch und macht es wieder nutzbar - für die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder den Garten.

Dabei handelt es sich laut Hersteller um hochwertiges, zertifiziertes Recyclingwasser, das den Wasserverbrauch zwischen 20 und 40 Prozent reduziert - ohne Komforteinbußen, wie das Unternehmen verspricht. Insbesondere für Hotels und öffentliche Gebäude, die auf Nachhaltigkeit setzen, könnte sich das System laut Hersteller lohnen.

Preis: Der Hydraloop H300 ist ab 5.000 Euro erhältlich.

Ein kompakter, grauer Kasten mit Display, angeschlossen an Wasserleitungen.
Das Hydraloop-System bereitet Dusch- und Badewasser für Toilettenspülung, Waschmaschine und Garten auf. Bild © Hydraloop/Hansgrohe SE

Wärmepumpe ohne klimaschädliche Kältemittel

Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Doch sie brauchen Kältemittel - oft klimaschädlich und teuer. Außerdem werden sie ab 2026 in der EU strenger reguliert. Das niederländische Unternehmen Blue Heart Energie setzt deshalb auf eine Alternative: Es ersetzt Kältemittel durch einen thermoakustischen Motor, der mit Schallwellen arbeitet, um Temperaturunterschiede zu erzeugen.

Das System ist laut Hersteller nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch leiser und langlebiger als herkömmliche Wärmepumpen. Es sei sowohl für Neubauten als auch für Bestandsbauten geeignet.

Preis: Anfrage an Hersteller noch unbeantwortet.

Metallisches Gerät mit Lüftungsschlitzen und Anschlussrohren.
Die Blueheart Unit nutzt zum Heizen Schallwellen statt klimaschädliche Kältemittel. Bild © Blue Heart Energy

Wasser sparen mit Luft

Händewaschen - eine tägliche Selbstverständlichkeit. Aber warum verbrauchen klassische Wasserhähne sechs bis zwölf Liter pro Minute? Die Schweizer Firma Swiss Eco Line zeigt, dass es nach eigenen Angaben auch mit 0,65 Litern geht. Ihr Swiss Eco Tap zerstäubt das Wasser zu einem feinen Nebel. Das spart Wasser, reduziert den Energieverbrauch für Warmwasser und soll sich trotzdem angenehm anfühlen.

Der Wasserverbrauch könnte damit laut Hersteller um mehr als 90 Prozent sinken. Auch eine berührungslose Variante gibt es - praktisch für Orte, an denen sich viele Menschen die Hände waschen. Ob sich Verbraucher an den ungewohnten Wasserstrahl gewöhnen, bleibt abzuwarten.

Preis: Mechanische Variante: 300 Euro, berührungslose Variante: 740 Euro

Wasserhahn aus Metall, aus dem ein feiner Wasser-Nebel austritt.
Der Swiss Eco Tap reduziert Wasserverbrauch durch einen feinen Sprühnebel. Bild © Swiss Eco Line

Trinkwasser aus alten Leitungen? Besser nicht

In vielen Häusern gibt es noch alte Rohrleitungen, die unter bestimmten Bedingungen Stoffe wie Blei, Chlor oder Mikroplastik ins Wasser abgeben können. Eine Untertisch-Trinkwasseranlage von Leyco verspricht Abhilfe. Ein Membranfilter hält Partikel bis 0,5 Mikrometer zurück. Die Anlage sei leicht einzubauen, verspricht der Hersteller.

Wer regelmäßig Flaschenwasser kauft, könnte mit der Anlage langfristig günstiger fahren. Der Hersteller verspricht außerdem eine bessere Qualität als beim Flaschenwasser aus dem Supermarkt, das oft lange gelagert und unterschiedlichsten Temperaturen ausgesetzt sein kann. Ein weiterer Vorteil: weniger Plastikmüll fällt an, was die Umweltbilanz verbessert.

Preis: 350 Euro für das System, anschließend 180 Euro pro Jahr für den jährlichen Filterwechsel.

Mann im Anzug hält die Trinkwasserfilter-Einheit in der Hand.
Die Firma Leyco stellte auf der ISH-Messe ihre Untertisch-Wasseranlage vor. Bild © Emal Atif, hr

Baden mit Technik

Eine Badewanne, die sich warm anfühlt, auch wenn sie leer ist, die Musik abspielt, Lichtstimmungen erzeugt und Verspannungen mit Infrarotwärme löst. Das verspricht die Kaldewei Nuio Duoin der Zen Edition. Luxus? Ja. Notwendig? Sicher nicht. Aber eine interessante Idee für Menschen, die das Bad zur Wohlfühloase machen wollen.

Die tiefere Form der Wanne ermöglicht längeres entspanntes Liegen. Alle Funktionen lassen sich über ein Bedienpanel steuern. Eine Hightech-Wanne für alle, die ihr Badezimmer in einen Spa-Bereich verwandeln möchten.

Preis: Je nach Größe zwischen 7.245 Euro (170 x 80 cm) und 9.238 Euro (200 x 100 cm).

Freistehende Badewanne mit digitalem Bedienfeld.
Die KALDEWEI NUIO DUO vereint Infrarotwärme, Musik und Licht. Bild © Kaldewei

Anm. d. Red.: Die aufgeführten Produkte mit ihren innovativen Techniken stellen eine redaktionell getroffene Auswahl nach einem Messe-Rundgang dar. Wir haben uns dafür entschieden, die Produkte und Hersteller zu nennen, um über konkrete und verbrauchernahe in Frankfurt vorgestellte Trends berichten zu können. Eine Kaufempfehlung ist daraus nicht abzuleiten. 

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de

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9 Kommentare

  • Wir haben mit der Stadt Frankfurt schon 1995 Wassersparen gefördert und den wasserverbrauch in ganz Frankfurt um 20 % gesenkt. Finanziert aus der Grundwasserschutzabgabe. Solches gleiches heute verhindert die Hessische Landesregierung. Innovationsfeindlich. Gegen die Wirtschaft,die die Lösungen auf der ISH zeigt. Gegen die Natur. Unglaublich.

  • Man sollte beim ganzen Wasser sparen nicht vergessen das durch die geringere Wassermenge die Abwasserkanäle versanden und für den Netzbetreiber mehr Pflege bedeutet, die aber nicht Stattfindet. Wir haben seit Jahren schon unseren Haushalt auf Energiesparen getrimmt. Wer in der heutigen Zeit nichts macht hat zuviel Geld.

  • Gut, dass hier Hersteller und Produkte genannt werden. Ich denke, dass so eine Messe das Mögliche an Neuheiten und Erfindungen zeigt. Manches eignet sich vermutlich nur für Neubauten. So win Artikel ost hilfreich einen Einblick in die Materie zu bekommen, auch wenn man nicht auf der Messe war.

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