Pro Meter über 12.000 Euro Rheingau-Radweg an B42 nach langer Bauzeit fertig
Radfahren entlang des Rheins von Rüdesheim bis hinter Lorch - das soll jetzt sicher möglich sein. Ein neuer Radweg ist nach etwa 17 Jahren Bauzeit fertiggestellt worden. Die Kosten sind immens.
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), gaben am Montag den letzten Bauabschnitt zwischen Lorch und Assmannshausen für den Verkehr frei.
Der insgesamt gut elf Kilometer lange Geh- und Radweg verbindet Rüdesheim (Rheingau-Taunus) mit der rheinland-pfälzischen Landesgrenze. Wegen des schmalen Uferstreifens, auf dem neben der B42 auch eine Bahnlinie verläuft, wird der Radweg größtenteils über sogenannte Kragarme oberhalb des Rheins geführt. Er ist zur Bundesstraße hin mit einer Schutzplanke und zur Rheinseite hin mit einem Geländer gesichert.
Kosten über 130 Millionen Euro
Die Gesamtkosten gab die Landesregierung mit etwa 137,5 Millionen Euro an, einschließlich der Erneuerung und Verbreiterung der B42. Die Kosten für das Projekt trägt der Bund. Umgerechnet auf die 11,3 Kilometer Länge sind das 12.168 Euro Kosten pro Meter.
Anwohner brauchten Geduld
Neben dem Radweg wurde auch die B42 ausgebaut, wie die Verkehrsministerien von Hessen und Bund gemeinsam mitteilten. Stellenweise wurden Stützwände zur parallel verlaufenden Bahnstrecke errichtet. Anwohnern dankte Al-Wazir für ihre Geduld. "Für sie war die Maßnahme mit erheblichen Behinderungen verbunden."
Der Minister verwies auf die gewonnene Sicherheit durch die Trennung von Auto- und Radverkehr und auf touristische Aspekte. "Die attraktive Route im malerischen Flusstal wird ganz sicher den Tourismus am Mittelrhein fördern und damit der Region auch wirtschaftlich helfen", sagte Al-Wazir.
Sicherheit und Klimaschutz
Auch Luksic hob die gewonnene Verkehrssicherheit für alle hervor. Zudem werde die Nutzung des Fahrrads als klimafreundliches Verkehrsmittel erleichtert. "Wir gehen hier unserer Verantwortung nach, in Radwege an Bundesstraßen zu investieren."
Mit dem ersten Abschnitt des Radwegs von der Landesgrenze nach Lorch (Rheingau-Taunus) war bereits 2006 begonnen worden. Am letzten Abschnitt wurde seit 2017 gebaut. "Geografisch engten uns die Bahngleise und der Rhein ein", erklärte der Präsident der Verkehrsbehörde Hessen Mobil, Heiko Durth. "Hinzu kamen jährliche Hochwasser sowie der wiederholte Fund von Kampfmitteln."
Sendung: hr3, 17.07.2023, 16 Uhr
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