Umsatz und Personal Leichter Aufschwung in der Gastronomie - aber nicht genug

Die Gastronomie steht vor vielen Herausforderungen: Die Kosten sind hoch, die Umsätze können das kaum decken. Trotzdem geht es aufwärts - zumindest ein bisschen.

Eine Bedienung serviert Kaffee.
Eine Bedienung serviert Kaffee. Bild © picture-alliance/dpa
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Die Gastronomie-Branche befindet sich laut Statistischem Landesamt leicht im Aufwind: Im ersten halben Jahr 2024 gab es eine kleine Steigerung des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023 - und zwar um rund 1,4 Prozent.

Das klingt erstmal nach Stabilität für die Branche. Der Gaststättenverband Dehoga sieht die Zahlen aber kritisch: Zum Vergleich müsste die Vor-Coronazeit herangezogen werden und da sei die Branche immer noch nicht wieder angekommen, sagt der Hauptgeschäftsführer der Dehoga Hessen, Oliver Kasties dem hr.

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Corona, Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln, die Rückkehr zur Mehrwertsteuer von 19 Prozent - all das schmälere den Umsatz und mache den Gastronomen Sorgen.

Personalzahlen steigen

Die Zahl des Personals im Gastgewerbe nahm laut Statistischem Landesamt um 2,7 Prozent zu im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Bei Beherbungen habe es 2 Prozent mehr Personal gegeben, in der Gastronomie 3 Prozent. Aber auch hier bremst die Dehoga den Optimismus: Es fehle gerade im Küchenbereich oft an Personal, Betriebe suchten händeringend Mitarbeiter, gerade der ländliche Raum habe es schwer.

Das Personal in der Gastronomie habe sich während der Corona-Zeit woanders sicherere Jobs gesucht und käme nicht unbedingt zurück, sagt Kasties. Am Personal würden dann aber auch die Öffnungszeiten hängen, manche Betriebe hätten nur noch an drei bis vier Tagen offen.

Reserven der Gastronomen aufgebraucht

Gerade für Regionen, die vom Tourismus leben, kann das zum Problem werden. Zumal Gastronomen aufgrund der höheren finanziellen Belastungen eigentlich die Preise anheben müssten, bei gleicher Leistung. Aber es sei schwer, das den Gästen zu erklären, sagt Kasties.

Während bei Events wie Hochzeiten und Geburtstagen merkbar sei, dass die Gäste vielleicht einige Getränke weniger bestellen, registriere die Dehoga einen Rückgang bei normalen Restaurantbesuchen, die sich die Gäste eher ganz sparen.

Dehoga fordert günstigeren Steuersatz

Die Corona-Zeit habe bei den meisten die finanziellen Reserven schon aufgebraucht, es bleibe oft kein Erspartes übrig. Auch die Gastronomie-Dichte habe sich massiv verändert, sagt Kasties von der Dehoga: Während 2017 noch jede vierte Gemeinde eine professionelle Gastronomie hatte, sei es jetzt nur noch jede zehnte. Viele Betriebe haben auch Sorge, einen Nachfolger zu finden, wenn die Rente näher rückt: Es gebe nicht mehr viele, die das Risiko eingehen wollen.

Die Dehoga fordert weiterhin Steuererleichterungen und mehr Unterstützung für die Gastronomie und Beherbergungsstätten, etwa durch die Rückkehr zu einem günstigeren Steuersatz, wie er während der Corona-Zeit gegolten hatte.

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