Längere Wartezeiten Verband: Warnstreiks erschweren Vorbereitungen auf Oster-Flugverkehr
Personalengpässe bei zugleich hohen Passagierzahlen, dazu die Auswirkungen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Wer in den Osterferien vom Frankfurter Flughafen in den Urlaub fliegen will, muss sich auf längere Wartezeiten einstellen.
Die Folgen der Warnstreiks im Luftverkehr könnten Passagiere nach Einschätzung der Luftverkehrswirtschaft noch bei Reisen in den Osterurlaub zu spüren bekommen. "Die andauernde Kette von Warnstreiks an immer neuen Stellen unserer Flughäfen trifft den gesamten Flugbetrieb auch da, wo gar keine Tarifverhandlungen geführt werden", kritisierte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), am Freitag - eine Woche vor Beginn der hessischen Osterferien.
"Damit werden die intensiven Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterreiseverkehr massiv erschwert", sagte Lammers. Leidtragende seien die Reisenden, aber auch die Luftverkehrsunternehmen, die sich nach den Corona-Beschränkungen wieder für einen reibungslosen Flugbetrieb engagierten.
Täglich bis zu 185.000 Reisende am Flughafen
Die Osterferien zählen zu den Zeiträumen mit besonders hohem Passagieraufkommen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt werden am ersten Ferienwochenende in Hessen (31. März bis 2. April) und angrenzenden Bundesländern täglich bis zu 185.000 Reisende bei 1.100 Starts und Landungen vorhergesagt, teilte der Betreiber Fraport am Freitag mit.
Flugreisende müssten sich auf Wartezeiten bei Sicherheitskontrollen und Gepäckausgabe einstellen. Grund seien anhaltende Personalengpässe bei zugleich hohen Passagierzahlen, hieß es. Der Frankfurter Flughafen hatte für die anstehende Feriensaison bereits eine verringerte Kapazität bei den Flugbewegungen angekündigt.
Im vergangenen Sommer gab es in Frankfurt wie auch an vielen anderen deutschen Flughäfen erhebliche Abfertigungsprobleme. Tausende Koffer blieben liegen und mussten Passagieren nachgesendet werden. Auch fielen viele Flüge aus oder verspäteten sich.
Ganztägiger Großstreik am Montag im Bahn- und Flugverkehr
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sowie Verdi kündigten am Donnerstag einen ganztägigen Großstreik für Montag an, der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr sowie den Flugverkehr zugleich treffen soll. Die Auswirkungen werden einem Bahnsprecher zufolge aufgrund von überlappenden Schichten schon am Sonntagabend zu spüren sein: "Auch zum Betriebsbeginn am Dienstagmorgen wird es noch Ausfälle geben."
Die Bahn hob die Zugbindung auch bei Spar- und Supersparpreisen auf. Generell können alle für kommenden Montag und Dienstag gekaufte Fahrkarten für den Fernverkehr bis 4. April flexibel genutzt werden, sofern sie bis einschließlich diesen Donnerstag gekauft wurden.
Mit dem Ausstand wollen die Gewerkschaften den Druck in laufenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst und dem Eisenbahnsektor erhöhen. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi mit Warnstreiks am Flughafen immer wieder den Luftverkehr stark beeinträchtigt.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 24.3.2023, 19.30 Uhr
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