Mehr Geld und Inflationsausgleich Verdi einigt sich mit Wicker-Kliniken auf Tarifvertrag

Vorläufiges Ende des Tarifstreits bei den nordhessischen Wicker-Kliniken: Die Gewerkschaft Verdi hat sich mit der Geschäftsführung auf eine Annäherung an die Tarife des öffentlichen Dienstes geeinigt. Zuvor gibt es vor allem für die Reha-Sparte schon mehr Geld.

Krankenhaus Intensivstation mit zwei Krankenschwestern
Die Beschäftigten der Wicker-Kliniken erhalten mehr Geld. Bild © Adobe Stock
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Der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Wicker-Kliniken ist vorerst beigelegt. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, die Gehälter der Beschäftigten schrittweise an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvöD) anzunähern, teilte Verdi am Donnerstag mit. Damit geht ein monatelanger Konflikt mit mehreren Streikwellen zu Ende.

Details müssen noch verhandelt werden

Die Annäherung an den TvöD war die zentrale Forderung der Arbeitnehmer. Besonders in der Reha-Sparte der Wicker-Kliniken hätten die Gehälter bislang weit unter den im öffentlichen Dienst gezahlten Entlohnungen gelegen, so die Gewerkschaft.

Wie die Annäherung im Detail ausgestaltet werden soll, ist Gegenstand weiterer Verhandlungen, die im Oktober beginnen sollen. Der gesamte Prozess werde sicherlich einige Monate dauern, so die Einschätzung von Wicker-Geschäftsführer Philipp Matthiass.

Mehr Geld und Inflationsausgleich

Festgelegt wurde bereits jetzt, dass in der Reha-Sparte das Personalbudget ab Februar 2025 um 7,8 Prozent erhöht werden soll. Zusätzlich gibt es sowohl für Reha- als auch Akutklinik-Beschäftigte ab Februar 2025 zwei Prozent mehr Geld und weitere zwei Prozent ab November 2025.

Außerdem sollen alle 3.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten in den Kliniken bis Ende des Jahres bis zu 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie erhalten. Teile davon wurden laut Wicker bereits gezahlt. Der Tarifvertrag gilt bis Ende 2025.

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Wicker-Kliniken in Hessen

Die Kliniken der Wicker-Gruppe mit Sitz in Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg) liegen überwiegend in Nordhessen, unter anderem in Bad Zwesten (Schwalm-Eder), Kassel, Bad Sooden-Allendorf (Werra-Meißner) und Bad Homburg (Hochtaunus). Auch die Kurhessen Therme in Kassel und die Taunus Therme in Bad Homburg gehören zu der Gruppe.

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Auswirkungen für Patienten durch Warnstreiks zu groß

Die Geschäftsleitung hatte Anfang Juni eingelenkt und die Verhandlungen mit der Gewerkschaft wieder aufgenommen. Dem waren mehrere Warnstreiks vorausgegangen. Verdi hatte der Geschäftsführung vorgeworfen, die Kommunikation zu verweigern. Die Belegschaft war am 3. Juni in den Streik getreten.

Die Kliniken hätten innerbetriebliche Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertetungen vorgezogen, sahen sich angesichts verschobener Operationen und abgesagter Therapien aber letztlich doch genötigt, sich mit Verdi an einen Tisch zu setzen. "Inzwischen sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir die streikbedingten Personalengpässe nicht mehr kompensieren können", hatte Wicker damals mitgeteilt. Am 18. Juni wurden die entscheidenden Gespräche aufgenommen.

"Vertrauensvolles Klima" bei Verhandlungen

Verdi-Verhandlungsführer Stefan Röhrhoff zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Dies ist ein erster Schritt zur besseren Bezahlung. Wir haben jetzt eine gute Grundlage für die weiteren Verhandlungen." Das Klima bei den Gesprächen sei vertrauensvoll gewesen. Beiden Seiten sei es gelungen, Verständnis füreinander zu entwickeln.

Ähnlich äußerte sich Geschäftsführungsmitglied Matthiass. "Die bisherigen Runden sind konstruktiv gewesen und haben gezeigt, dass man auf Augenhöhe und mit gegenseitiger Wertschätzung miteinander sprechen kann." Ziel müsse eine Lösung sein, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch die wirtschaftliche Machbarkeit im Blick behalte.

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Sendung: hr1, 11.7.2024, 19 Uhr

Redaktion: Uwe Gerritz

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Quelle: hessenschau.de