Tarifstreit um Lohn Verdi ruft zu mehrtägigen Warnstreiks am Uniklinikum Gießen und Marburg auf
Der Tarifvertrag für Arbeitsentlastung ist frisch unterzeichnet, doch der Streit um mehr Lohn für rund 7.000 Beschäftigte am privatisierten Uniklinikum Gießen und Marburg geht weiter. Nun ruft Verdi zu mehrtägigen Warnstreiks auf.
Erst am Montag wurde am privatisierten Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) nach langem und zähem Ringen der neue Tarifvertrag zur Arbeitsentlastung und Beschäftigungssicherung unterzeichnet. Doch der Tarifstreit um mehr Lohn für die 7.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten am UKGM geht unabhängig davon weiter. Nachdem die zweite Verhandlungsrunde ergebnislos geendet hatte, ruft die Gewerkschaft Verdi nun zu neuen Warnstreiks am UKGM auf.
So sollen vom 13. bis 15. Februar sowie am 19. Februar die nicht-ärztlichen Beschäftigten am UKGM ihre Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte. Damit will Verdi den Druck vor der am 19. Februar beginnenden dritten Verhandlungsrunde erhöhen.
Verdi: "UKGM muss eine Schippe drauflegen"
Die in der zweiten Verhandlungsrunde angebotene Erhöhungen seien zu niedrig, sagte Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger Verdi-Gewerkschaftssekretär: Das UKGM versuche aktuell, "die Beschäftigten von der Tarifentwicklung in den öffentlichen Krankenhäusern abzuhängen", so der Verdi-Vorwurf.
Angesichts der allgemeinen Preisentwicklung brauche es am Uniklinikum "dringend eine ordentliche Lohnerhöhung", so die Gewerkschaft: "Das UKGM muss hier eine Schippe drauflegen, um bestehende Lohnrückstände aufzuholen."
Für die rund 7.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten fordert Verdi elf Prozent, mindestens aber 600 Euro mehr Lohn. Laut Gewerkschaft ist das in etwa so viel wie an anderen, öffentlichen Kliniken bereits gezahlt wird. Für die Auszubildenden, dual Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Psychotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Ausbildung fordert Verdi ein Plus von 250 Euro pro Monat.
Das UKGM ist das nach eigenen Angaben drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. An den zwei Standorten werden jährlich rund 436 000 Patienten in 80 Kliniken mit zusammen 2230 Betten versorgt.
Sendung: hr3, 31.1.2024, 17.30 Uhr
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