Verdi-Aktionen in Hessen Streiks am Freitag in Kitas und Sozialeinrichtungen
Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag weitere Streiks im öffentlichen Dienst in Hessen angekündigt. Aufgerufen ist das Personal in Kitas und Sozialeinrichtungen - wo genau, finden Sie hier.
Bereits am Donnerstag soll in kommunalen Krankenhäusern und Pflegeheimen gestreikt werden. Kranke und Pflegebedürftige müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Nun hat die Gewerkschaft Verdi angekündigt, den Warnstreik am Freitag auszuweiten.
Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst sind dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte. Das betrifft vor allem Kitas und Sozialeinrichtungen in vielen Städten und Gemeinden in Hessen.
Hier wird gestreikt
Eine Übersicht der Einrichtungen, die laut Verdi betroffen sein werden, finden Sie hier - geordnet nach Regionen:
Frankfurt, Offenbach und Region I Darmstadt I Wiesbaden I Osthessen I Mittelhessen I Nordhessen
Frankfurt, Offenbach und Region:
- Sozial- und Erziehungsdienst des Main-Taunus-Kreises, des Hochtaunuskreises, des Wetterau-Kreises
- Kitas der Stadt Frankfurt/Eigenbetrieb 48
- Jugend- und Sozialamt Frankfurt
- Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Frankfurt
- Kitas und Horte im Landkreis Offenbach
- Eigenbetrieb Kita Offenbach
- ASB Lehrerkooperative
- AWO Kreisverband Frankfurt
- AWO Perspektiven
- Frankfurter Verein für soziale Heimstätten
- Oberurseler Werkstätten
- Praunheimer Werkstätten
- Verein Arbeits- und Erziehungshilfe
- Verein zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderung VzF Taunus
- Jugend- und Sozialamt und Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Frankfurt
- Kitas und Horte im Landkreis Offenbach
- Eigenbetriebe Kindertagestätten Offenbach am Main
- Jugendamt Stadt Offenbach am Main und
- Sozialamt Stadt Offenbach am Main
- Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes Darmstadt und Südhessen
- AWO family Darmstadt-Dieburg
- AWO Solidarität Darmstadt
- AWO Perspektiven in Südhessen
- AWO OV Viernheim
- Kitas der AWO Wiesbaden
- Tarifbeschäftigte der Sozialarbeit und der Kindertagesstätten der Stadt Wiesbaden
- AWO Perspektiven Rheingau und Südhessen
- HELIOS HSK Wiesbaden
- Lebenshilfe Rheingau-Taunus e.V.
- Lebenshilfe Limburg-Diez e.V.
- AWO Wiesbaden
- St. Vincenz
- Vitos Rheingau
- Vitos Weilmünster
- Kitas und Sozial- und Erziehungsbereiche der Städte und Gemeinden der Landkreise Main-Kinzig-Kreis, Vogelsbergkreis, Fulda und Hersfeld-Rotenburg
- Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung der Stadt Hanau
- Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. BWMK
- die Lebenshilfen Wetzlar-Weilburg
- das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf
- Lebenshilfe Gießen e.V. (mit Töchtern Kindertagesstätten gGmbH und Ambulanter Pflegedienst)
- Lebenshilfe Dillenburg
- die Blindenstudienanstalt
- verschiedene AWO-Dienststellen
- das Kinderzentrum Weißer Stein (Marburg-Wehrda)
- die städtischen Kitas in Marburg
- Profile (Gießen)
- Klinikum Kassel
- Gesundheit Nordhessen Holding AG
- ökomed (Klinikum Kassel)
- Rehazentrum Gesundheit Nordhessen
- Casalis Facilitiy Service GmbH (Kassel)
- Emstaler Verein (Wolfhagen)
- Ludwig-Noll-Verein
- Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg
- Stadtkrankenhaus Korbach
- Vitos Kurhessen
- Vitos Haina
- Klinikum Werra-Meißner (Eschwege)
- Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes in Nordhessen
Kundgebungen in fünf Städten
In Offenbach, Darmstadt, Wiesbaden, Marburg und Kassel sind für Freitag außerdem Demonstrationen und Kundgebungen geplant. In Kassel beginnt der Demonstrationszug vom Klinikum zum Opernplatz um 9.15 Uhr. Dort soll es im Anschluss eine Kundgebung geben.
In Wiesbaden findet um 9 Uhr eine Kundgebung an der Marktkirche statt. Zeitgleich treffen sich auch in Marburg die Streikenden am Markplatz und ziehen zum Erwin-Piscator-Haus. In Darmstadt startet der Demonstrationszug durch die Innenstadt um 10 Uhr, anschließend gibt es eine Kundgebung auf dem Friedensplatz. In Offenbach wird ab 11.15 Uhr vor dem Rathaus demonstiert.
Streik am Equal Pay Day
Verdi hat die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdients für Freitag bundesweit zu Streiks aufgerufen. Dazu zählen zahlreiche Berufsgruppen, unter anderem Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Beschäftigte in der Behindertenhilfe. Anlass für den Warnstreiktag sind laut Verdi – neben der fehlenden Annäherung in den Tarifverhandlungen - der Equal Pay Day und der Frauentag am 7. bzw. 8. März. Denn im öffentlichen Dienst arbeiteten in der Pflege, in Kitas und in der Sozialen Arbeit mehrheitlich Frauen, erklärte Verdi.
"Es ist an der Zeit, dass Frauen für ihre unverzichtbare Arbeit gerecht entlohnt werden", so die stellvertretende Vorsitzende Christine Behle. "Wir fordern nicht nur eine angemessene Bezahlung für typisch weibliche Berufe, sondern auch strukturelle Änderungen, die faire Arbeitsbedingungen ermöglichen."
Die aktuellen Forderungen seien wichtige Schritte zur Überwindung der Lohnunterschiede und ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in diesen Berufen.
Das fordert Verdi für die Beschäftigten
Verdi fordert eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber eine Erhöhung der Vergütung von 350 Euro monatlich und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Es soll zudem ein "Meine-Zeit-Konto" eingerichtet werden über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist für den 14. bis 16. März in Potsdam geplant. Mitte Februar hatte es keine Annäherung gegeben. Verhandelt wird für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber haben die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.