Tarifstreit im öffentlichen Dienst Am Freitag wird in Frankfurt, Wiesbaden und Kassel der Nahverkehr bestreikt

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen auch am Donnerstag weiter. Richtig zu spüren sein werden sie aber vor allem am Freitag: Dann soll der Nahverkehr in Hessen und fünf weiteren Bundesländern weitgehend stillstehen.

In einem Depot sind mehrere U-Bahnen mit roten Transparenten beklebt, auf denen "Streik" steht
Abgestellte U-Bahnen in einem Frankfurter Depot. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst laufen auch am Donnerstag: Neben den kommunalen Energieversorgern zum Beispiel in Frankfurt, Hanau und Gießen werden in Stadt und Landkreis Offenbach auch Kitas, Jobcenter und Behörden bestreikt. In Kassel bleiben das Auebad und das Hallenbad Süd geschlossen.

Außerdem sind am Donnerstag die Beschäftigten folgender hessischer Unternehmen zum Streik aufgerufen:

  • Mainova AG (Frankfurt)
  • OsthessenNetz GmbH (Fulda)
  • RhönEnergie Fulda GmbH
  • Die Stadtwerke Marburg GmbH
  • Stadtwerke Gießen AG
  • Städtische Werke AG (Kassel)
  • ESWE Versorgungs-AG (Wiesbaden)
  • Stadtwerke Hanau GmbH

Am Freitag steht der Nahverkehr still

Am Freitag bekommen die Warnstreiks dann wieder viele Menschen zu spüren: Dann soll erneut der Nahverkehr bestreikt werden. In Wiesbaden trifft es den Busverkehr, in Frankfurt werden Straßenbahnen und U-Bahnen bestreikt und in Kassel die Straßenbahnen und Busse der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG).

Auch in fünf weiteren Bundesländern wird der Nahverkehr komplett stillstehen. Die Arbeitsniederlegungen werden voraussichtlich den gesamten Tag über andauern – von Betriebsbeginn bis Betriebsende, erklärte die Gewerkschaft Verdi.

Stiller Protest wegen des Anschlags in München

Wegen des Anschlags auf eine Verdi-Kundgebung vergangene Woche in München mit zwei Toten und mindestens 37 Verletzten sollen die Streiks ruhig verlaufen. Eine Mutter und ihr Kleinkind waren gestorben, nachdem ein Mann seinen Wagen in eine Streikkundgebung gesteuert hatte.

"Trotz dieses ungeheuerlichen Anschlags wollen wir unser Grundrecht, für besseren Lohn zu streiten und einzustehen, weiter ausüben", sagte Marcel Schmelz, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Wiesbaden. Aus Respekt vor den Opfern wurde in den vergangenen Tagen aber auf Trillerpfeifen und Musik bei den Kundgebungen verzichtet.

Bisher keine Annäherung bei Tarifrunde

Eine Tarifeinigung blieb bisher aus, die zweite Tarifrunde blieb ohne Annäherung. Volker Geyer, Verhandlungsführer des Beamtenbunds dbb, kündigte an, in den kommenden drei Wochen bundesweit weitere Warnstreiks und Protestaktionen zu organisieren. "Anders kriegen wir die Arbeitgebenden offensichtlich nicht aus ihrer Blockadehaltung."

Viele Menschen in gelben Warnwesten stehen auf dem Platz vor dem Bad Homburger Kurhaus, dazwischen ein Zeltstand mit der Aufschrift „Verdi“
Auf dem Platz vor dem Bad Homburger Kurhaus kamen Streikende zu einer Kundgebung zusammen. Bild © Lars Hofmann (hr)

Verhandlungen für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte

Gewerkschaften, Bund und Kommunen ringen aktuell um Löhne und Arbeitszeit für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte. Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln.

Betroffen sind Erzieherinnen und Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrerinnen und Feuerwehrleute sowie zahlreiche weitere Berufsgruppen. Der Großteil ist nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) beschäftigt, üblicherweise wird der Abschluss aber später auch auf Beamtinnen und Beamte des Bundes übertragen. Nicht betroffen sind Beschäftigte der Länder. Für sie wird separat verhandelt.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es einen Verdi-Warnstreik gegeben. Im Rhein-Main-Gebiet und Südhessen waren rund 5.500 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes auf die Straße gegangen.

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