Arbeitslosenzahlen in Hessen Verunsicherung der Unternehmen spiegelt sich auf Arbeitsmarkt wider
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juni leicht gestiegen. Viele Unternehmen sind nach Angaben der Regionaldirektion wegen des Kriegs weiter verunsichert und zurückhaltend bei Einstellungen.
Die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben sich im Juni auf dem hessischen Arbeitsmarkt niedergeschlagen. Die Zahl der Arbeitslosen betrug zum Stichtag am 13. Juni 178.620, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Freitag mitteilte. Das waren gut 500 mehr (plus 0,3 Prozent) als noch im Mai mit 178.071 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 5,1 Prozent.
Insbesondere in Großstädten wie Frankfurt, Offenbach, Kassel und Wiesbaden liege die Arbeitslosenquote etwas über dem Schnitt, in den übrigen Regionen eher darunter, sagte Frank Martin, Geschäftsführer der Regionaldirektion Hessen.
Vor einem Jahr weniger Arbeitslose
Zuletzt hatte die Einstellungsbereitschaft der Betriebe nachgelassen. Zu den Zahlen im Juni sagte Martin, dass Unternehmen immer weniger bereit seien, Personal einzustellen. "Das zeigt sich auch daran, dass vor einem Jahr im Juni etwa 2.000 Arbeitslose weniger gab als jetzt."
Die Unternehmen seien wegen der Ukraine-Krise verbunden mit hohen Preisen verunsichert, was die Zukunft bringe. Grundsätzlich betreffe das alle Branchen. Allerdings hätten Gastronomie und Hotellerie immer noch Nachholbedarf, nachdem sie unter Corona besonders zu leiden hatten. In diesen Bereichen werde noch mehr eingestellt als anderswo.
Direktionschef Martin rechnete auch in den kommenden Monaten mit steigenden Zahlen bei den Arbeitslosen. Zum einen stellten die Unternehmen in den Sommermonaten weniger ein und zum anderen kämen weitere Geflüchtete aus der Ukraine nach Sprachkursen auf den Arbeitsmarkt.
Sendung: hr-iNFO, 30.06.2023, 10 Uhr
Ende der weiteren Informationen