Vertragsverlängerung am Standort Baunatal Jobs für 1.000 Leiharbeiter und befristet Beschäftigte bei VW vorerst gesichert

Etwa 1.000 befristet Beschäftigte und Leiharbeiter im Volkswagenwerk Kassel können vorerst aufatmen. Ihre Verträge werden erst einmal verlängert. Langfristig setzt VW aber auf Stellenabbau.

Das VW-Werk in Baunatal (Kassel) ist ein roter Backsteinbau mit vielen Fenstern. Auf dem Dach bilden große Leuchtbuchstaben den Schriftzug "Volkswagen". Im Vordergrund stehen parkende Autos.
Erleichterung am Standort VW Kassel in Baunatal. Bild © picture alliance/dpa | Uwe Zucchi
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Bei VW in Baunatal herrscht nach Verhandlungsmarathon wieder Zuversicht

hs 23.12.2024
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Gute Nachrichten für viele VW-Beschäftigte, die nicht festangestellt sind: Der Betriebsrat des Volkswagenwerks Kassel hat sich mit der Unternehmensleitung darauf verständigt, die Verträge von etwa 1.000 befristet Angestellten und Leiharbeitern zu verlängern. Das teilte der Betriebsratsvorsitzende Carsten Büchling dem hr am Montag schriftlich mit.

Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen erhalten eine Verlängerung um ein Jahr, während die Leiharbeitsverträge über den Jahreswechsel hinaus fortgeführt werden. Im Januar wollen Betriebsrat und Management demnach über weitere auslaufende Verträge beraten.

Betriebsrat will langfristige Lösungen

Bereits am Freitag gab es positive Entwicklungen in den Tarifverhandlungen: Bis 2030 wird es bei VW weder Werksschließungen noch betriebsbedingte Kündigungen geben.

Nun hoffe man, in den kommenden Verhandlungen weitere langfristige Lösungen für die Belegschaft zu erreichen. All das seien "gute Gründe, mit viel Zuversicht in das Jahr 2025 zu starten", betonte Betriebsratschef Büchling.

VW-Beschäftigter: "Es gibt nur Gewinner"

Insgesamt herrscht Erleichterung über die Stabilisierung der Situation. Dass Werksschließungen und Massenentlassungen vom Tisch sind, dazu Verträge von Leiharbeitern und befristet Beschäftigten verlängert werden, sei eine "gute Nachricht für ganz Deutschland", erzählt VW-Mitarbeiter Mohamed Abdalla am Montag.

Man müsse immer wieder Kompromisse eingehen, sagt ein anderer VW-Beschäftigter aus Baunatal. Die jetzt gefundenen Lösungen bewertet er positiv: "Die sind für VW gut, für uns gut, für die IG Metall gut - es gibt da nur Gewinner."

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Gleichwohl will Volkswagen nach eigenen Angaben bis 2030 mehr als 35.000 Stellen streichen. Der Abbau solle sozialverträglich erfolgen, teilte der Konzern mit. Außerdem soll in den deutschen Werken ein Viertel weniger Fahrzeuge produziert werden.

Lohnerhöhungen und Urlaubsgeld gestrichen

Außerdem müssen die Beschäftigten vorerst auf Lohnerhöhungen und Urlaubsgeld verzichten. Das sehen einige kritisch und fordern, dass Abstriche nicht nur bei den Beschäftigten gemacht werden.

Dazu wird es nun offenbar kommen. Nach einem Medienbericht der Süddeutschen Zeitung vom Sonntag erhalten die VW-Manager im nächsten und im übernächsten Jahr jeweils zehn Prozent weniger Jahresgehalt. In den drei Jahren danach schrumpfen die Gehälter demnach um acht, sechs und fünf Prozent. Der VW-Konzern wollte das zunächst nicht bestätigen.

Am Standort in Baunatal arbeiten derzeit rund 17.000 Menschen, darunter 15.500 Festangestellte, 400 befristet Beschäftigte und 1.600 Leiharbeiter.

Redaktion: Stefanie Küster

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de